Bulle

-1995-

Hüt am Gümpelimittwoch Obed
Wo überall scho d’Fastnacht tobed
Und öppe eine s’Gwüsse ploget,
will er sich z’wiit ufs Glattiis gwoget,
erklär ich wieder einmol meh
im Name vo de FGW
de Wiler Bögge gross und chli
offiziell söll sie hüt eröffnet si.

Als Herold isch es mini Pflicht
Z’verläse de närisch Johresbricht.
Deshalb ihr liebe Wiler-Narre
Hau is öppe eim an Charre.

Dank Leitsystem i d’Tüüfgarasch

Tescu du do z’Wil en Parkplatz sueche
Muesch nüme länger umeflueche ;
Chasch s’Auto stühre ganz bequem
Noch em Germing-Leitsystem.

Das Parksystem wiest dir de Wäg,
doch farsch de Pfyl no, s’isch en Gäg;
si wiesed falsch dich Tag und Nacht,
fasch wärsch du is Aperto kracht!

Und häsch den s’Parkhus doch nogfunde
Do chömed nomol bangi Stunde,
Döt herrscht sit vielne Johre scho
De bösi Tüüfgarasche-Joe.

Er wacht döt wien en Höllehund,
was ihm nöd passt chunt i sin Schlund!
Er schimpft mit Fraue, Chind und Türke,
er tuet döt würklich schändlich würke!

Und einmol hät es Auto brennt
Do sind zwei Jugo hilfbereit grennt
Is Parkhus zom Löscher hole;
Dä Joe dä rüeft:“Ihr händ en gstohle!“
Er rennt ne no ganz unverdrosse
Und het debi ein fascht verschosse.

Drum root ich üsem Thalmann-Joe:
To üs doch alli läbe loo!
Sus tuet zmol s’Chrüegli übereschwappe
Und eine schüsst den dir I d’Chappe!

S’goldig Hus am goldige Bode

D’Ortsbürger wänd sich nöd blamiere
En älters Hus tüänds renoviere.
Am goldige Bode stohts, chunsch drus?
Sie baued um s’Baronehus.

Sie flicked d’Böde, d’Wänd und s’Dach
Und mached drus e grossi Sach.
Söll alls im alte Glanz erstrahle,
de Heimatschutz tuet au dra zahle.

Nu chasch jetzt nüme ine goh;
Wär Schue a hät bliibt dusse stoh;
Das tuet jetzt würkli vielne stinke
Is Hu sie törsch nu mit de Finke;
Fascht z’fescht vergoldet händs es äbe
Jetzt chamer dine chum me läbe!

Ich ha drum jetzt en heisse Tip
Für diä wo gönd uf Hochzigs-Trip:
Is renovierti Trauigs-Zimmer
Gönd mir mit Kleider niä und nimmer;
Drum leged scho zum Traue aa
Es Babydol und s’Pyjama!

En Muschter-Beamte

Ghörsch du en Handwerker lut flueche
So muesch nöd lang go d’Ursach sueche;
Ihres Läbe schwär macht eis-zwei-drei
Üsi lieb Füürpolizei.

Dä Häseli tuet ncoh alter Sitte
Uf de Paragraphe ritte;
Er loht den würkli nüt grad gälte,
so öppis sturs, das gsehsch du sälte!
Und gäbs kei Gsetz, ich sägs bescheide
Wür s’Läbä ihm bestimmt verleide!

Au Tank-Kontrolle tuet er mache,
ich säge eu, s’isch nöd zum lache;
tuesch du emol e Frischt verpasse
tuet dich de Häseli glaub hasse.
Er schickt en Chargé, droht mit Chischte
Und seit, er täg jetzt usemischte.

Sogar de Chefe i de Stadt,
diä findet das verdammt nöd glatt,
schickt er dä Drohbrief und tuet säge
sie sölled jetzt de Tank schnell fäge!
Jetzt häters dene aber gäh,
am Kohler und am Stadtrot Fäh!

Au d’Beize-Fastnstnacht tuet er prüefe
Und vor em Wirt luut umerüefe:
Dä Plunder träg sich liecht entflamme!
Doch d’Wirtegilde hebed zamme
Und setzt es wiiblichs Wese a
Uf de lieb Beamte-Ma.
Im Storche tuet ihm fescht iiheize
D’Jolanda mit all ihrne reize.
Am Schluss seit sie, cha nüt defür
Jetzt hät de Häseli gfange Füür!

Es Märli

Es war einmal – en guete Ma
So foht fascht jedes Märli a.
De Zehnder tuet es Kino baue
Und das mir da guet tönd verdaue
Hät er versproche nebed bi
Er baui no es Sääli!

En Saal wär sicher nöd für d’Chatz
Im Kino häts en hufe Platz!
De Zehnder tuet ihn den verchaufe
Und d’Stadt tuet ihn sofort umtaufe
Und seit ihm „Stadtsaal-Cinema“
Dä Saal stoht würkli prächtig da.
So simmer, zwo ruf Umweg scho
Endlich zume Stadtsaal cho!
E Bitt, lönd s’Märli nöd verrinne
Und gönd den s’nöchscht Mol „Jo“ go stimme!

Kriminaltango

S’Bezirksamt z’Wil vor Arbet strotzt
Doch statt viel schaffe wird nu gmotzt,
de Nido mag sich Neu nöd schmöcke,
de Neu macht sich defür uf d’Söcke
und goht uf d’High-Way, macht wie d’Schmier
döt Grosskontrolle säg ich dier;
de Derrick-Weber machts elei
öb dä ächt würkli suber sei?

Und Webers Fründ, de Nido-Ma,
dä hät doch au e Macke gha!
Dä goht in Kaktus, jetzt muesch lose
Und all müänd abelo d’Hose;
Au Nido, das tuet würkli weh
Häsch du no niä es Füdli gseh?

So sorged beid, johrii – johrus
Für Tiitigs-Präsenz s’isch en Grus;
Und schienbar lieber als viel chrampfe
Tüänds denand de Grind verstampfe.

Nu öppis isch do garantiert,
s’Verbrecherpack hät profitiert;
denn händ zwei Striit und jetzt gänd acht
hät immer scho de dritti glacht!

Fraue-Power

Vor öppis muesch ein acht dich neh;
Es tuet es Fraue-Forum geh,
es forum wo tuet andersch dänke
und üs Manne gar nüt schänke.

D’Verena Gysling, d’Häuserma
Füered das Wiiber-Clübli a.
Jo d’Häusermann, do wirsch nöd schlau
Worum heisst die nöd Häuserfrau?

Wenn sie doch d’Manne so tüend hasse,
die chönted nöd emol go jasse
wills näbscht de Dame no König git
au Schelle-Puur, das lit ne nit.

Viel lieber tüänds en Mischt beschlüsse
Und uf die arme Lehrer schüsse.
Sie heteds gärn, jetzt nim die zäme,
me gebd de Strosse Frauenäme;
„Verena-Allee“, das wär en Gäg,
us Stinkgass würd denn „Häuserwäg“!

E anderi Idee vo dene Fraue,
si wänd en Fixerruum schnell baue;
sie schlaged vor: Nänd doch es Zelt
das isch schnell gstellt und choscht kei Geld.

Und tönd sie öppis organisiere
So moscht als Ma dich fascht blamiere;
Ufem Schild stoht, wott tuesch inetrotte:
„Iitritt für Mane streng verbotte!“

Mir tüend nu d’Ehemanne leid
Wo müend i alli Ewigkeit
Mit dene Besserwüsser huse;
Mich würd scho de Gedanke gruse!
Und doch chönd die Emanze do
Au nöd ohni Ma us cho!

Schweinereien

Wie all Johr tüend di psychisch Chranke
Es bitzli Lebesfreud uftanke;
De Wienachtsbazar isch ja scho
Im Klinik-Alltag Tradition.

Nu eim passts nöd, wenn all sich freue
Statt Mänsche hat er lieber Säue;
De Kessler droht mit luuter Röhre:
De Wienachtsbazar tuen ich stööre!

De Fässler tänkt, dem chasch nöd traue,
dä cha nu umgo mit de Saue;
er hät sich schnell organisiert
und d’Polizei hät garantiert
das s’Klinikfäscht ungstört isch gsi
de Kessler_Spuuk isch schnell verbie.

Dä hät öppis ufs Auto bunde
Jetzt hämmeren endlich wieder gfunde
Und d’Klinik chan en wieder hole
de Chaschtestand, wo er nöd gstohle!

E paar Wuche spöter ganz salop
De Kessler wiederholt dä Flop.
Er tuet bim Kreisel demonstriere
Es zweits Mol mues er sich blamiere
Damol tuets nöd d’Polizei verpatze,
defür tüend ihm d’Ballönli platze.
Im nöchscht Lebe kessler-Ma
Wirsch du es Saueschnörli ha!

Füür im Sexte

Im sechste Stock im Derby-Huus
Tuets plötlich brenne, s’isch en Gruus!
Ihr müend jetzt nämlich au no wüsse –
Im sexte Stock chasch du go küsse.
Du chönisch glaubi au no meh –
Me sägi dem schints Cabaret.

Für üs isch das nöd vo Interesse,
d’Füürwehr isch halt ganz versesse
die liechtbeschürzte Maitli dette
vor em Flammetod go z’rette.
Mit em grosse Leiterewage
Nämed sie die Gschöpfli abe.

Zum Chorb us tuet de Signer gucke
Die ängstliche Chäferli a sich drucke.

Und d’Esther rüeft vo une dra:
Die händ jo gar kei Hösli a!
De Beda dänkt, das wött ich gseh –
Do mues ich au es aug voll neh!
De Galbier schriebt d’Näme uf,
„From Santo Domingo“ s’raubt ihm de Schnuf!

De Ressort-Chef, de Stadtrot Fäh
Loht sichs denn sicher au nöd näh,
das ganzi Gsche go z’inspiziere.
Er mues sich nämlich nöd geniere –
(Es dunkt mi s’wird jetzt plötzlich chüeler)
im Gegesatz zum Stadtrot „——–„;
dä säb, dä hegmer glaubi gseh
i däm, wo sich nennt Cabaret.

Ich tue jetzt nüme witer bohre
Susch tueni mi no zmol verschnorre!
De Stadtrot, wo isch dobe gsesse,
dä wird de Iisatz nie vergesse!

D’Chirche uf Abweg

Di katolisch Chile, chaschs chum glaube
Es tuet eim fascht de Atem raube
Verchauft uf eimol alli Banke,
jo d’KB tuet sich sehr bedanke.

Vom Geld wos git, häsch groche d’Lunte
Chauft d’Chilegmeind en chlini Spunte.
De Gemperli cha nüme lache
Mös schints no d’Wirteprüefig mache!
Am Josef Fässler machts kei Sorge
Jetzt chan er höckle bis am Morge.

Jo das wär wieder d’Bulle gsi
Doch gib ich jetzt no hinedrie
Es Supplement für die wos tuet störe
Sie wänd doch au ihren Name ghöre.
Ich tue mir drum no d’Freiheit neh
Öppe eim es Tippli z’geh:

De Greuter mit sim Hilly-Bill
Macht Gratis-Werbig zimli viel;
Säg s’nöchscht Mol doch, tue mir de Gfalle
D’Apache heged di überfalle!

De Tumbler-Sepp im ganze Land
Als Polit-Grössi isch bekannt.
„D’Autopartei“ tuet er verzelle
„Hät mich sogar als Präsi welle!“
Ich brich sin Stolz i dene Stunde,
sie hebed schints kein bessere gfunde!

De Stauffer Kuert vo Rickebach
Jo das isch au e sone Sach,
tuet z’Wil verdiene, usswärts wohne,
es würd für dich sich sicher lohne
do z’huse i de Bärestadt.
Am Bärefäscht hettschs denn au glatt
Und wenn’s di störed, d’Bäretatze
Denn chasches selber abe chratze!

De Halter dä hät nie plagiert
Sin Dienscht im Parlament quittiert;
Fürs Parlament ischs kein Verluscht,
fürs radio-Wil en grosse Fruscht.
Bim Halter paul hät nie ein Pfiffe,
er hät jo gar nie s’Wort ergriffe!

Im Gegesatz zu ihm de Wick
Das find ich würkli ziemlich dick;
Grasgrüe bringt er es bitzli lahm
Zu jedem Punkt e Stelligsnahm.
Ufem Velo tuet ihn s’Gsetz nüt schäre
Bi Rot tuet d’Chrüzig er durchquäre.
Und endlich Wick, s’isch guet für d’Stadt
Dis Taxi hät jetzt au en Kat!

De Rhyner ruedi dä hät welle
Im Parlament go d’Stimme zelle,
doch s’Resultat, das heg nie gstumme
drum ruedi chunsch jetzt nöd drumume
en PC z’chaufe, s’würd sich lohne
als Puur bruchschs au für d’Subventione!

Und jetzt a alli s’Kompliment
Wo hüt es Bulle-Värsli hend
Denn jede weiss doch, wo vom fach
Do drinn z’stoh isch doch Ehresach.

Und immer wird sie usegeh
sit Johre vo de FGW.

Herold Ad Interim: Erich Grob