Bulle
-1999-
Hüt am Gümpelimittwoch Obed,
wo überall scho d’Fastnacht tobed,
und öppe eine s’Gwüsse ploged,
will er sich z’wiit uf’s Glattis gwoged,
erklär ich wieder eimol meh
im Name vo de FGW,
de Wiler Bögge gross und chli:
Offiziell söll si hüt eröffnet si !
Als Herold isch es mini Pflicht,
z’verläse de närrisch Johrespricht,
deshalb ihr liebe Wiler Narre
hau is öppe eim an Charre !
Ich fang a mit de Politik:
S’Parlament hät glaub en Tick,
wött spare, stricht am Budget ume
bis nüt übrigbliebt, s’isch gspune !
Nu, spare wött e kein bi sich,
sus wär das Ganzi jo no glich;
en jede schiebt’s em andere zue
und meint, das dä halt spare mue !
Im Gägezug tönd’s, lueg au a,
fascht verdopple d’GPK;
si wänd all Wuche zämehocke,
was das choscht mues jede schocke !
Am Parlament het ich en Rot,
jetzt wär’s nämlich nonig z’spoht:
Tüänd euen Schnorri-Club coupiere,
öppe um d’Hälfti reduziere !
Und wenn’s mit zwanzg nöd funktioniert,
wird au de Räscht no abserviert !
Au d’GPK chämt under’s Messer
denn gängt’s am Städtli wieder besser !
Jetzt wär nu no de Stadtrot do,
au do mösst öppe eine go !
So het me z’Wil e heili Welt,
und au endlich wieder Geld !
Hu ä Lotsch !
D’ FDP, han ich vernoh,
möss vo de Wirtschaft viel verstoh;
ich cha’s nöd glaube, mir händ’s gseh
bim Füere vo de TBW !
Au de Hodel, s’isch z’beklage
tuet am liebschte Schümli schlage !
De Niklaus Stucki hät’s begriffe,
wött elegant s’Problem umschiffe,
will er nüme wiiter weiss
frogt er s’Volk, ich findes heiss.
Er verschickt es Formular,
befröged d’Wiler Bürgerschar,
wie me chönt am beschte spare;
isch das nöd en cheibe Schmare,
d’Vorschläg schicke muesch dem Glon
oder em Kurt Papilion !
Für was händ mir die alli gwählt,
wenn’s ine glich am Wüsse fählt ?!
Oder isch s’ganzi, s’wär en Hohn
ächt nu e Wahlkampf-Aktion ?
Au au au, ich chas nöd g’seh
s’goht abwärts mit de FDP;
FBP mösst’s heisse, schick:
Füdlibürger-Politik !
Hu ä Lotsch !
De Schlossherr Lex
De Schlössli-Herr vo Schwarzebach,
fahrt zimli b’soffe, s’isch e Sach,
er hät, ich glaub, me gseht em’s a,
hüt scho füfzäh Wisky gha !
Trotzdem chauffiert er Züri zue
will er e Frau begleite mue,
sie wott is Opere-Hüsli goh,
sich vo de Muse küsse loh !
Doch underwegs, es isch zum Hühle,
macht ihm ein e chlini Bühle,
er foht a jommere und chlage:
Das isch en ganz en neue Wage !
Drum bringt er z’erscht, immer no blau,
i d’Opere diä liebi Frau;
döt heg kei Alkohol er gno,
nu echli Rotwy, säb denn scho !
Jetzt fahrt er schnell, isch dä nöd bache,
uf d’Polizei go Azeig mache;
sie nämed’s uf, schriebed en Pricht,
und am Schluss vo däre Gschicht
frögt de Schroter: Tönd sie trinke,
sie tönd fatal noch Wisky stinke !?
Sie sötted drum, jetzt mönd sie lose,
do is Alki-Röhrli blose !
Drum Alex gang doch ohni Wage,
wenn s’nöchscht Mol eine wötsch iichlage;
häsch g’seh wiä schnell me mues verblöde,
will Alkohol tuet s’Hirni töde !
Hu ä Lotsch !
De Ex-Prinz
De Christoph Sigrist do im Land,
als Prinz a.d. sicher bekannt.
Er chauft, das isch halt sini Art,
en nagelneue schwarze Smart !
Uf chlini Auto ganz versesse,
tuet er sin Körper ine presse,
hät im Cockpit fascht kei Platz,
in Kofferrum hocke mues sin Schatz !
D’Auto Karosse isch so chli,
mues wien e zweiti Huut doch si;
jo gibs doch zue, dass so ein bischt,
nämlich en Latex-Fetischischt !
Doch nonig gnueg, mit em Gebruch,
wird’s Auto usse dure ruch
vor Dreck, drum sött me jetzt denn glaub
abwäsche alle Strosse-Staub.
Vo Hand go wäsche wär e Plag,
er goht i d’Autowäsch Aalag;
es sprützt und schumet wie veruckt,
s’händ grossi Bürschte ume zuckt;
doch noch de Wösche-Prozedur
d’Freud isch chli, ich säges nur,
will de Christoph, s’isch eso,
d’Welt fascht nüme cha versto !
Sin Smart gseht us, so chli und rund,
wien en schamponierte Hund !
Er isch rundume volle Schuum,
so überdeckt, me kennt ihn chum.
Jetzt tönds de Christoph no belehre:
Hetsch en um nünzg grad sölle chere,
muesch quär dur d’Aalag dure goh,
denn langed d’Bürschte glaubi scho !
Hu e Lotsch !
S’Duschvergnüege
Am Rundelauf vom EC-Wil,
macht d’Prominenz bim Hockeyspiel
selbverständlich wieder mit,
si sind jo schliesslich alli fit.
Au d’Vorstands-Mannschaft hät do glänzt,
me hät si halt echli ergänzt
mit Sport-As us de Region,
en Sieg am Schluss isch ihren Lohn.
Verschwitzt gohts ab i d’Duschkabine,
und alli stönd mit Siegermine
pudelnackt im Wasserstrahl,
di einte hoorig, andri kahl !
Ein macht es Böckli zum d’Füess bade,
de ander chratzet a de Wade,
sis Gsicht hät er, und finds ganz geil
vor em Böckli-Hinterteil !
Er find das ganz erotisch do,
und cha fascht nüme ruhig sto !
Das Füdeli find er so kuhl,
worum isch er jetzt plötzlich schwul ?
Do stoht das Böckli wieder uf,
am Wadechratzer raubts de Schnuf !
Statt ame Ma e Frau stoht det
das isch jo d’Barbara Muriset !
Me kennt si suscht als Bob-Kanone,
me gseht si s’erscht mol oben ohne,
und une treit si au nöd meh,
das hätt de ganzi Vorstand gseh !
Ich han en Rot dir Barbara,
wötsch wieder gseh en nackte Ma,
probier de Schönschti doch z’berüere,
tue nöd en ganze Club verfüere !
Hu e Lotsch !
De Glücksbringer
Häsch z’Wil es Hus und wötsch kei Buesse,
mosch hi und da dis Chämi ruesse,
nu isch das schneller gseit als gmacht,
will über dem de Stadtrot wacht !
Er wählt en neue schwarze Ma
und seit: Vo dem, muesch’s mache la;
es paari findet das scho z’dick,
sit Johre chunt de Markus Wick,
wieso söll dä da nüme chöne,
tönd d’Wiler Führ zmol andersch bröne ?
Doch au de neui Fäger-Ma
isch doch sympatisch, lueg en a !
So isch mis Herz total entzweit
und loht nu zue Gerechtigkeit,
drum ruesst mis Chämi zerscht de Neu,
ich blieb em Stadtrot halt no treu; –
chum isch de Hugetobler gange,
lohn ich au de Wick nöd hange,
tue bi ihm no s’ruesse bueche,
au er törf nochli Aesche sueche !
Mis Chämi isch drum sit dem Zank
usse und inne spiegelblank;
s’erscht Mol wird’s putzt noch Stadtrotswahl,
und s’zweit Mol denn no illegal !
Hu e Lotsch !
S’Aemtli-Roulett
Nochdem de Koller und de Cotti
z’ruckträte tönd, das sind zwei Flotti,
hät’s Platz im Bundesrot, me seit,
für d’Fraue seg en Sitz bereit.
Ich ha drum jetzt scho Visione,
für d’Rita Roos würd sichs doch lohne;
si chönt sofort uf Bern ue tschäte,
und üs im Bundesrot verträte.
Z’St.Galle chönt mers chum versto,
sie mösst d’Regierig jetzt verlo,
als Ersatz, ich schalte gschwind,
het i au scho ein im Grind !
Für de Hartma wär’s nöd z’spoht,
dä mössti in Regierigsrot !
En guete Ma am rechte Platz !
Doch diä Planig wär für d’Chatz,
wenn ich nöd für d’Stapi-Lugge,
au scho chli würd umegugge.
Als Stadtamma im Städtli Wil ?
In Frog chämted jo au nöd viel !
Ich gsächt nu eine, Gopfertori,
am beschte nämtisch de Sartory !
Doch jetzt hetsch wieder e Vakanz,
und wieter gängt de Aemtli-Tanz.
Mösstisch eine finde gschwind,
wo au het so en härte Grind;
drum sind jetzt fertig d’Visione,
me mössti scho de Beda chlone;
en Führwehrkommandant wiä är,
so eine z’finde isch denn schwär !
Viel ringer, doch jetzt isch es z’spoht,
fänd me glaub en Bundesrot !
Hu e lotsch !
Und jetzt noch dene lange Gschichte,
pricht ich vo witere Bösewichte !
En bunte Vogel isch er gsi,
ich meine üsen Kollibri !
Franciscus do, de letschti Lohn,
früezitig gosch i d’Pension !
Wenn ein s’ganz Läbe gchrampfet hät,
find ich d’Früepension jo nät;
Germing, wirsch d’Arbet nöd vermisse,
du häsch jo niä gad Strick verrisse !
Hu ä Lotsch !
Was stinkt am Bahnhofströssli, was ?
Ich glaub do hät’s es Leck im Gas;
wiitrümig wird drum alles gschperrt
und s’Löchli gsuecht, s’isch nöd verchehrt !
Am Schluss isch alles wieder dicht,
doch macht de Hilber jetzt e Gschicht !
Tönd jo nüt i de Ziitig schriebe
und alles echli untertriebe !
Worum das so en grosse Ma,
vor de Ziitig Angscht mues ha ?
Ich weiss es, d’Chundschaft chönt verlaufe
und vor Schiss kei Gas me chauffe !
Hu ä Lotsch !
De Edgar Hofer, mues ich säge,
tuet es seltsams Hobby pfläge !
Er sammlet schient’s Antiquitäte
und hät scho ächti Raritäte !
Wötsch du die alte Sache gseh
muesch nu is Schuelhüsli Allee,
dötte findsch im WC drin
als Sammler alles noch dim Sinn !
E WC-Schüssle, s’schönschti Stuck
sie chönt verzelle ewig z’ruck,
uf ihre hebed, jetzt gänd acht,
scho d’Römer ihres Gschäftli gmacht !
Hu ä Lotsch !
Häsch uf de Fastnachts-Pinte-Chehr
en Schwips iigfange, bitte sehr,
loh de Wage lieber sto,
denn chasch nöd i d’Kontrolle cho !
Dihei muesch denn go schlofe gschwind,
bis d’Promill verfloge sind.
Tags druf verlosch du stolz dis Näscht,
will korrekt jo ghandlet häscht !
Jetzt wötsch du froh dis Auto hole,
de Hipo schlicht scho ganz verstohle
um din Chare churz noch Acht
und hät der scho en Zettel gmacht !
So gseh wärsch besser bsoffe gfahre,
hetsch au no chöne s’Taxi spahre;
du Häni häsch di do blamiert,
en Ehrebürger schikaniert !!
Hu ä Lotsch !
Es brennt es Heim für alti Lüt,
z’Rossrüti gsehsch vor Rauch du nüt !
D’Führwehrler rased em Depot zue,
verbi isch’s mit de nächtliche Rue !
Mit Auto, Velo rucked’s i
de Harry Hueber, s’cha nöd si;
will’s Fastnacht isch, gsehsch ihn irugge
mit em Car vo sinere Gugge !
Hu ä Lotsch !
Aessisch gärn a Pilz dich satt,
gosch zur Kontrollstell vo de Stadt,
denn tüänd’s döt obe uf em Amt
dir säge, d’Pilzstell seg vakant !
Nöd erscht sit geschter, nei scho lang,
scho zäh Johr sicher, mir wird’s bang,
hät de letscht bim Pilzli-Aesse,
vor Hunger ächt de Tescht vergesse ?
Hu ä Lotsch !
E Pressemeldig schreckt üs uf,
zwe Bundesröt höred schints uf,
diä Meldig wär doch vo Intresse,
nu d’Wiler läsed ganz versesse
di letschti Site Wiler-Blick.
Döt ine stoht, ich findes dick,
de R.P. Zehnder höri au,
dä stihlt de Bundesröt no d’Schau !
Wött er ächt jetzt im Ruhestand,
Parkplätz baue uf sim Land,
bim Kino Scala, seit er mir,
statt Asphalt legi er döt WIR !
Hu ä Lotsch !
Schlofsch du bim Velofahre i
cha d’Schuld nu de Betreuer si;
tönd d’Gschicht vom Zülle nöd vergässe,
statt Epo muesch Spinat halt ässe !
Hu ä Lotsch !
Bim Bezirksamt brennt e Mulde,
wär tuet das Führli ächt verschulde ?
De Weber Schorsch, so min Verdacht,
hät us Pendenze Aesche gmacht !
Hu ä Lotsch !
De Wiler Weiher tönd’s usfische,
doch diä Fisch chasch nöd uftische,
sie stinked und sind echli fett,
de Werner Oertli find’s nöd nett;
wiä gärn het er en frische Fisch,
endlich wieder uf em Tisch !
Es tuet ihm au politisch bange,
fascht alli Fisch hät er igfange !
Es hilft ihm nu no ein debi,
de Niklaus Bachmann isch das gsi;
de „Stromfisch“ fische, find er geil,
drum wünsch ich beidne: Petri Heil !
Hu ä Lotsch !
Im Bürgerrot, ich kenne dä,
tuet’s öppe diä en Wechsel gä,
nu eine mit echli schüttere Hoor,
isch dine sicher vierzig Johr !
Viellicht, will er als Präsident
so zimli alli Sproche kennt,
es reded halt nöd alli ditsch
zmol heissisch du denn Lumpovic !
I vierzg Johr Fredy, jetzt wirsch lache,
werd ich für dich e Turte bache;
obe verziert mit Schlagrahm stoht:
Danke für achzg Johr Bürgerroht !
Hu ä Lotsch !
Im Schuelhus vor em Städtlisaal
isch es für d’Lehrer scho e Qual,
dä wüäschti Hag all müse z’gseh,
wo diä Baustell tuet umgeh !
Sie chaufed drum en Mooli-Chübel,
zum bekämpfe jetzt das Uebel.
D’Jdee isch, alles z’erscht z’grundiere
und dänn de Chind de Spray z’spendiere,
so dass de Hag, echli bemalt,
als bunti Bilderwand erstrahlt.
Drum händ im Team diä Lehrer jetzt,
d’Bretterwand mit Farb benetzt.
De Wind blost stark dur d’Bretter-Ritze,
nöd alli Farb bliebt döt druf sitze,
de Räscht blost’s es paar Meter weiter,
uf d’Auto vo de Bauarbeiter !
So sind diä Wäge zimli gli
mit wiisser Farb bespriggelet gsi !
Diä Hobby-Moler sind verschrocke,
und lönd de Pinsel plötzlich hocke !
Es tuet ne au nüt übrigbliebe,
als a de Auto ume z’riebe.
Sie tönd sich fascht echli blamiere,
mönd alli Wäge blank poliere !
Und d’Quint-Essenz vo dere Story
ich mues es leider säge, sorry:
Chunsch mit zwei lingge Händ uf d’Erde,
tuesch am gschidschte Lehrer werde !
Hu ä Lotsch !
Und jetz a alli s’Kompliment
wo hüt es Bulle-Versli händ,
denn jede weiss doch wo vom Fach,
do drinn z’stoh isch doch Ehresach !
Wiä immer wird sie usegeh
vom Herold vo de FGW.
Erich Grob, Herold FGW