Bulle

-2005-

Hüt am Gümpelimittwoch Obed,
wo überall scho d’Fastnacht tobed,
und öppe eine s’Gwüsse ploged,
will er sich z’wiit uf’s Glattis gwoged,

erklär ich wieder eimol meh
im Name vo de FGW,
de Wiler Bögge gross und chli:
Offiziell söll si hüt eröffnet si !

Als Herold isch es mini Pflicht,
z’verläse de närrisch Johrespricht;
deshalb ihr liebe Wiler Narre
hau is öppe eim an Charre !

Im erschte Spruch, ei lueg au a,
chunt de amtierend Hofnarr dra !
I sim Amt, das isch de Clu,
isch er zwor für mich tabu !

Doch das Johr chani, gopfertori,
nöd eifach ruhig si, Sartory !
Du tuesch, ich mos es eifach petze,
dich gwaltig is Fettnäpfli setze !

Alli sind cho, er nöd debi;
das wär am letschte Friitig gsi !
Statt mit de FGW z’inauguriere,
goht er go d’Pischte ruiniere !

So öppis isch, ich bi schockiert,
sit hundert Johr no niä passiert !
En Hofnarr wo, statt z’präsentiere,
sich uf de Ski tuet amüsiere !

Viel Freizyt als Stadtrot, das isch jo patent !
Doch Hofnarr bisch nöd nu sechzg Prozent !
Zeig di denn wenigschtens, s’erwarted’s all,
nöchscht Friitig a dim eigene Hofnarreball !

Hu ä Lotsch !

De Liebeskiller

Dass am Jupiter nüme sött staue,
tuet d’Stadt en neue Kreisel baue !
Alls goht guet, nu ganz zum Schluss,
häsch s’Gfühl, diä chämed nöd so drus !

D’Signal stelled’s nöd noch de Gsetze,
mönd’s öppe drümol go versetze !
Und wöttsch bim Siegfried iä parkiere,
muesch de Mittelpfoschte wegrasiere !

Und jetzt chunt no d’TBW,
Lampe montiere han ich’s gseh !
Sit do mis Gfühl, es isch kein Seich,
de Oberkofler segi bleich !

Er jommered nöd ohni Grund,
er segi ziemli uf em Hund !
Chön nüme schlofe, d’Lampe diä,
zünd ihm direkt is Zimmer iä !

Mit tuusig Watt, ich chas verstoh,
hät’s ihm au d’Freud am Sex no gnoh !
Und d’Carmen liedet jedi Nacht,
will de Charly nüme Liebi macht !

Sie bringt de Widmer sofort uf Trab:
„Stell schnell dä Liebeskiller ab !
Und wenn das würkli gar nöd goht,
mach wenigschtens diä Pfunzle rot !“

D’Zämearbet Charly, Widmer; do d’Bilanz:
I de Carmen ihrne Auge en siidige Glanz !
Dank Teamwork alles paletti im Schiff,
und s’Liebesläbe wiä früener mit Pfiff !

Hu ä Lotsch !

De Mosi vo Wil

De Mosi händ’s zu Grabe treit,
do han spontan ich überleit:
Wer tuet sich ähnlich exponiere,
chönt drum sin Hund Daisy adoptiere ?

Es isch nu ein in Sinn mir cho;
nu triebt’s dä mit Fraue eso !
Kein Rock cha vor ihm sicher si;
statt mit Mode handlet er mit Wy !

Obwohl nüme gär so jung,
immer bereit zum Siitesprung !
D’Midlive-Krise hät en packt,
s’Lebe wird so schö verzwackt !

Bim Fleisch poschte, so han ich ghört,
heg er d’Siegi zerscht betört !
Er verspricht, ihre alles z’bütte,
einsam inere Weekendhütte !

Wiler lueged guet uf d’Fraue,
dem Casanova chasch nöd traue !
Bim Danieli hät er sich amüsiert,
will es Girl ihm d’Hose aprobiert !

Skrupel hät er au do e kei,
nimmt d’Verchäuferi mit hei !
Daisy, nüt Neus für di, zwiifelsohni !
du passisch zum Tovanetschoni !

Hu ä Lotsch !

Schwane-International

Bim Amstutz isch’s unlängscht passiert,
hät en Inder es Zimmer reserviert !
Er chunt spoht z’Obig a do z’Wil,
endlich isch er a sim Ziel.

Am Empfang, so han ich gseh,
wott ihm de Schorsch de Schlüssel geh.
Doch de Inder frogt, er isch Vertreter:
„Isch s’Zimmer nöd geg de St.Peter ?“

De Amstutz chas fascht nöd verstoh !
„Sind sie denn hüt nöd s’erscht Mol do ?
Woher wüssed sie,“ würd er gern ghöre,
„dass d’Glogge eim de Schlof chönd störe ?“

De Inder klärt diä Story uf,
do chämt vo üs e keine druf:
Es seg international bekannt,
s’gäb gueti Hotel im Schwizerland.

Nu z’Wil im Schwane hegsch kei Rue,
im Zimmer gege d’Chile zue !
Dä Tipp heg er, er tuet’s betone,
vom Fründ, wo z’Bombay tägi wohne !

Hu ä Lotsch !

Zum Tüüfel

I de Wiler Tüüfelsgilde,
ghört d’Petra eher zu de Wilde !
D’Fastnacht gnüsst sie ohni Rue,
doch au susch goht’s hektisch zue !

Chürzlich hät sie eim Treui gschwore
verliebt bis über beidi Ohre;
ihres Herz im fremde Land,
und we mer schient au de Verstand !

Ein Hooge isch a de Fründschaft dra
de Gliebti wohnt z’Amerika;
doch d’Petra schnell en Flüger buecht,
und ihn zwei oder drü Mol bsuecht !

Und vor zwei Wuche hät sie verkünd:
„Jetzt wird ghürote de neui Fründ !“
Für d’Eltere isch’s gar nöd glatt,
s’Fäscht find in San Franzisco statt!

Nu churz isch d’Zyt, und s’Uehrli tickt,
schnell werded Chärtli jetzt verschickt.
En Polterobig organisiert,
für das de Rebstock reserviert.

E Wohnig brucht’s no und es Bett,
für d’Eltere es Flug-Tikett !
Und überem Teich hät ihren Fründ,
sin Job weg Wegzug au scho künd !
Zmol ghörsch’s i ihrem Hirni klicke,
tuet diä ächt nüme richtig ticke ?
Sie plagiert, churz vor em Fäscht,
sie wöll kein fremde Ma im Näscht !

So hät sie üs doch alli gfoppet !
D’Familie d’Vorbereitig gstoppet !
Sie seg no z’jung, meint d’Petra Gübeli,
und schmeisst d‘Hochzigsplän is Chübeli !

Drum, min Tipp, spührsch Schmetterling,
chauf s’nöchscht Mol nöd gad en Ehering !
Nu will ich zobed gern es Bier trink dihei,
chaufsch ich schliesslich au kei Brauerei !

Hu ä Lotsch !

Gang rüef de Bru-u-ne

S’isch hektisch all Johr im Advent,
wo jede raschtlos ume rennt !
Drum suech ich, i gib’s gern zue,
a de Wienacht mini Rue !

Ich freu mich uf di Heilig Nacht,
d’Chirche gschmückt, e wahri Pracht;
d’Mitternachtsmess tuet mer guet,
git mir für s’ganz Johr wieder Muet !

Doch im St.Niklaus, am Elfi, Punkt,
hät’s mi scho echli gschpässig dunkt !
Es händ üs schrägi Tön verhöhnt,
entfernt hät’s noch eme Alphorn tönt !

Nu tönt es Alphorn doch harmonisch,
nöd eso falsch, es dunkt mi komisch !
Schrägi Tön, fascht we e Gugge,
ghörsch de C. Meyerhans use drugge !

Doch nonig gnueg, alls ninnt sin Lauf,
au de Chor hät eine drauf !
S’wird gjodlet, zäuerlet druf los,
nöd alli findet’s so famos !

Was hät Jodle mit Wienacht z’tue ?
Stelled zur Chrippe s’nöchscht Mol e Chue !
De Pfarrer Gemperli chönt de Bät-Ruef singe,
und d’Minischtrante talerschwinge !

Hu ä Lotsch !

De Richter im Gfängnis

De Grichtspräsident vo üsem Kreis,
ich mein de Dominik, de Weiss,
mues öppe zobig länger schaffe,
wäg dene kriminelle Affe !

Au a me Samschtig, ganz versesse,
tuet er sich dur d’Akte fresse !
Im Grichtshus chrampfed hüt nu zwei,
er isch näbscht de Reinigung elei !

D’Putzfrau meint, sie seg ganz elei,
sie goht churz vor em Mittag hei;
und hät wiä immer, unverdrosse,
alli Büros gwüssehaft bschlosse !

Wo denn de Richter au wott goh,
chan er’s eifach nöd verstoh !
S’Türschloss isch zue, do hilft kei bocke,
er bliebt wiä ime Gfängnis hocke !
Us dere Lag, do chönt ich wette,
cha ihn nu no d’Füürwehr rette !
De Tuume hät dä Tropf, dä arm,
scho uf em Chnopf vom Füüralarm !

Doch halt, de Weiss dot no studiere,
würd er mit dem sich nöd blamiere ?
Drum lüted er üs Kollege a,
mir sölled cho, ohni Trara !

Schnell noch de Rettigsprozedur,
ninnt er üs ab en Eidesschwur !
Diä Story bliebt gheim, so hät er’s welle !
Drum mini Bitt: Nöd wiiter verzelle ! !

Hu ä Lotsch !

Und jetzt noch dene lange Gschichte,
bricht ich vo wiitere Bösewichte;
i churze Vers wird jetzt verzellt,
und öppe ein an Pranger gstellt !

D’Nicol Felix, didel dumdei,
isch Gfreite bi de Polizei !
Sie hät sich, ich bin entsetzt,
allpot wieder i d’Nessle gsetzt !

Wos brennt hät bi de Firma Stihl,
setzt sie sich sofort es Ziel !
Dot mit dem Fall es Blatt betitle,
und wött d’Brandursach ermittle.

Sie hät alli Regischter zoge,
und mues Kaderlüt befroge;
sie wött möglicht schnell versto,
wiä’s zu dem Brand hät chöne cho.

En Herr, guet kleidet und dezent,
diä Aalag schienbar beschtens kennt;
me merkt’s will er, wenn ein verzellt,
öppe diä e Frog no stellt !

D’Polizischtin wird hässig ziemli gli:
„Jetzt schnored sie doch nöd all dri !
Au wenn sie’s kenned us em Effeff !
Sind sie vo dere Abteilig de Chef ?“

„Vo dere au !“ er ihre offebahrt.
„Min Name isch Walter Engelhard !“
D’Nicol vor Scham chas chum me ushalte !
Wird niä me schnore ohni s’Hirni iizschalte !

Hu ä Lotsch !

De Tumbler-Sepp wird doch no gwählt,
wiit s’absolut Mehr zwor verfählt –
bim erschte Wahlgang ! Doch bim Zweite
tönd mir ihm diä Freud bereite !

Als Vice Präsi, s’isch halt so,
mues bald as Rednerpult er go;
als Sprecher interfraktional,
schient ihm das e grossi Qual !

Er sött vorlese d’Wahlvoschläg,
doch chunt das ganzi ziemli schräg !
Lese tuet er wiä Lotto tippe,
kei Wort chunt richtig vo de Lippe !

De Hürsch hät er zum Hübschig gmacht,
und Stolz statt Strotz, das isch jo glacht;
es frögt sich jede, wo ihn kennt,
wiä wird dä ächt als Präsident ?

D’Fraktione mönd s’Niwoo apasse,
vorschlo i Zuekunft, s’isch en Krasse:
Gmeindrööt mit Näme, eifach, churz,
d’Fähigkeite sind doch schnurz !

Hu ä Lotsch !

Will als Mesmer niä chasch raschte,
sött d’Frau Scheiwiller de Ma entlaschte.
Sie luegt s’erscht Mol, ich findes nätt,
dass glühendi Chohle im Rauchfass hät !

Doch wo mes sött ha, sind d’Chohle verlosche,
kei Räuchli stiegt uf, de Kaplan isch enttosche !
Und alli lueged, das isch s’Fiesi dra,
vorwurfsvoll de Mesmer a !

Hu ä Lotsch !

Ein hätt en Töff wele go poschte,
und obwohl’s viel Geld tuet choschte,
hät er sich in en Chlapf vernarrt
und macht sofort e Probefahrt !

S’isch geil, de Fahrtwind i de Hoor !
Nu bis zur erschte Kurve zwor !
Denn sind kei Motorgrüsch me exischtent,
so ninnt diä Fahrt abrupt es End !

Er lauft, und stosst de Töff elei,
vo de Schwarzebacherbrugg her hei !
Er flueched, sackered überlut:
„De neui Töff isch scho kaputt !“

Ich kenn vo de Panne, de wahri Grund !
De Bäremotos weiss, laufe isch gsund !
Drum schickt er de Chund, das isch sini Art,
mit leerem Tank uf Probefahrt !

Hu ä Lotsch !

De Füürwehrverein, so hani gseh,
hät neui Jasscharte use geh !
Nu s’jasse mit däne chunt mi tüür,
mich wunderet’s, dass ich all verlüür !

Ich verspiel aber nu, jetzt dämmered’s mir,
wenn ich am Fenschter sitz, gegenüber dir !
Worum cha dur diä Charte mä dure gseh ?
Träumt de Andy vo de Esther im Negligé ?

Hu ä Lotsch !

Vo de FDP de Kurt,
ich mein de Gmeindrot mit em Gurt !
Er hät de Kohler vo de CVP,
nüme als Kommissions-Präsi gseh !

Churz druf denn d’Wahle und de Kurt –
nöd uf de Gwünnerlischte, – – furt !
Schienbar händ d’Wähler, das tuet weh,
au de Kurt nüme als Gmeindrot gseh !

Hu ä Lotsch !

Z’mitzt i de Stadt me s’Bild versaut,
händ’s de neui Stadtmarkt baut !
Mit dem Bau chönd mir nöd protze,
d’Architektur find ich zum cho -, brüele !

Und d’Farb, ich cha mir’s nöd verkneife,
häsch s’Gfühl segsch ime Horrorstreife !
All won ich frog, händ’s glich empfunde,
so vertriebed mir no di letzte Chunde !

Wil muä sich für dä Bau blamiere !
Söttsch en i d’Luft katapultiere !
De Stadtrot Bau, gseht d’Lösig gli,
isch im Militär Sprengmeischter gsi !

Hu ä Lotsch !

An Füürwehr-Januarrapport
meldet sich jede a sofort !
Au de Joachim de Krump,
macht als Gascht vor Freud en Gump !

Als Chef vom Rettigsdienscht vo Wil,
präsentiert er sich mit Stil !
Lot sich dä Alass öppis choschte;
er goht e Grawatte go poschte !

Er hät no niä so eini treit,
und das de Chnopf nöd abverheit,
tuet er, ich ha das selber gseh,
en Kurs im Grawattechnüpfe neh !

Aerzt, Hebamm und Anästhesie,
au d’Rettigssanität debie;
tuet stundelang er absorbiere,
müänd ihn im Chnüpfe instruiere !

Hu ä Lotsch !

D’Stadt mues spare bim Parlament,
de TBW Baer hät e Idee präsent !
S’Blööterliwasser segi viel z’tüür,
me chönti Hahneburger geh defür !
D’TBW würd d’Chöschte träge ! – –
Doch gratis wär’s doch, z’nutze de Räge !
Muesch Trichter chaufe, für jedes Glas eine,
denn s’Dach vom Pfaff seicht wiä e Zaine !

Hu ä Lotsch !

Es Stadtfäscht isch im Summer gsi,
alls uf de Beine, gross und chli !
En glungne Alass mit viel Charm,
und au s’Wetter, schön und warm !

Trotz Jubel, Trubel, Heiterkeit,
am Zwölfi üsen Stapi dure dreit !
S’chunt unvermittlet zum Eklat !
Hät dä ächt es Bier z’viel gha ?

Jetzt segi Schluss, er welli Rue,
dreit de Musig de Hahne zue !
Und wos nüt nützt steckt er mit Gnuss,
höchschtpersöhnlich s’Kabel us !

Es segi Zyt, a so me Fäscht,
gäng me um Mitternacht is Näscht !
Bruno, du häsch üs schikaniert,
mündigi Bürger tyrannisiert !

Hu ä Lotsch !

Und vor de Fastnacht, üsi Stadt,
setzt d’Guggemusige schachmatt !
De Werner Kobelt schickt es Schriebe:
„Lönd s’Spiele noch em zwölfi bliebe !“

Ich frog mich, worum dass Freinacht git,
währed de füfte Johreszyt ? !
Wönd ihr würkli d’Fastnacht schliesse,
und üs das bitzli Lärm verdriesse ?
Ich möcht beende dä Disput !
Gugge sind vo Natur us lut !
Wänd ihr meh Rue, läck mir am Po !
Wärdet’s eu z’lieb au no barfuess go !

Hu ä Lotsch !

Hüt mues ich, wiä tuet’s mir weh,
vom Werner Oertli Abschied neh !
Er hät sini Sünde stets bereut,
sich immer so uf d’Bulle gfreut !

Jo, jetzt gohts mir nüme guet !
Häsch als Stadtrot gnoh din Huet !
Min treuschte Chund, weg über Nacht !
Du häsch all Johr en Seich jo gmacht !

Hu ä Lotsch !

Und jetzt a alli s’Kompliment
wo hüt es Bulle-Versli händ,
denn jede weiss doch wo vom Fach,
do drinn z’stoh isch doch Ehresach !

Wiä immer wird sie usegeh
vom Herold vo de FGW.

Erich Grob, Herold FGW