Bulle
-2015-
Hüt am Gümpelimittwoch Obed,
wo überall scho d’Fastnacht tobed,
und öppe eine s’Gwüsse ploged,
will er sich z’wiit uf’s Glattis gwoged,
erklär ich s’erscht mol, so sölls gsche,
im Name vo de FGW,
de Wiler Bögge gross und chli:
Offiziell söll si hüt eröffnet si!
Huh ä Lotsch!
Als Herold isch es mini Pflicht,
z’verläse de närrisch Johrespricht;
deshalb, ihr liebe Wiler Narre,
fahr ich öppe eim an Charre!
De erschti Vers, jo lueg au,
isch für üsi Fründe usem Thurgau:
SiFa – Made in Thailand
Made in Switzerland? Me chönnts zwor meine,
im Fall vo de Sirnacher Fasnacht isch das vehement z’verneine.
Währedem mir Wiler no selber tüend organisiere,
lönd di fuule Sirnacher ihre Fasnacht günschtig in Asie produziere.
Denn de SiFA Präsi, zum sich vorem ruuche Schwizer Klima schone,
tuet scho länger gmüetlich z’Thailand une wohne.
So muemer künftig, damit er cha würdig repräsentiere,
de Präsi Johr für Johr extra für d’Fasnacht importiere
Di reschtliche Täg, de Marco Meuri isch en glatte Cheib,
organisiert er de gsamt Verein us Bangkok über Skype.
Tönt recht eifach, doch als Wyler Herold chumi is sinniere,
bi de FGW tuets nödmol recht mit Whatsapp funktioniere!
Huh ä Lotsch!
Profis am Werk
Will paar grawattierti Type i de Parlament,
als „Sparmassnahm“ Choschte uf Gmeinde abgwälzt hend,
I säg da jetzt mol explizit,
kämpft d’Stadt Wil mitme Millione-Defizit!
Damit d’Stadtröt ihri Hirnis nöd müend strapaziere,
tuetmer e Berotigsfirma engagiere.
So hend die Spezialischte d’Stadt begleitet,
und noch Rezept en Sparplan zuebereitet.
Das Projekt ‚Effizienz plus‘, do chasch druf wette,
wird üs ali vor de grosse Krise rette!
Als erschti „Sparmassnahm“, zum d’Inahme stüüre,
gohtmer diversi Gebühre go vertüüre.
D’Massnahm 2, s’Chaos isch vorprogrammiert,
werdet ali Huswärt is Departement Zunzer deportiert.
Zuedem fahrtmer au de Lehrerschaft an Charre,
tuet grad zwei ganzi Schuelklasse zämäspare.
Nummer vier, no zum das Süppli würze,
d’Chinderzuelage vom Personal no chürze.
Als absolute Höhepunkt, s’stört nöd nur Fraue,
dörfsch di ab sofort nüme im Baronehuus go zivil traue.
Stattdesse, s’macht nöd ali froh,
muesch di jetzt im Grichtssaal zum Hürote verurteile loh!
Me gseht, das sind Profis, dermasse Siebesieche,
die Firma schickemer grad witer zu de Grieche.
Die „Geniestreich“, die hani übrigens nöd erfunde,
im Ernscht, für so Chäs zahled de PWC ihri Chunde!
Huh ä Lotsch!
S’Politikum Nummer 1
I üsem Städtli isch so einiges passiert,
aber eis Thema, hettmer bsunders kontrovers diskutiert:
D’Stadt, die het sich nöd geniert,
het Spezialischte involviert,
diversi Variante usprobiert,
und die für Tests denn kombiniert.
Au d’Medie hend sich engagiert,
immer wieder Informatione präsentiert,
d’Bürger zum Leserbrief schribe motiviert,
und für das usreichend Platz vorreserviert.
Und a de Stammtisch sind d’Emotione explodiert
Vehement und ungeniert,
hettmer fruschtriert konsumiert,
und debi usführlich lamentiert.
Bi so wichtige Froge, das isch garantiert,
sind plötzlich ali Politik-Interessiert.
Jetzt isches Tatsach, me hets realisiert,
s’Resultat fundiert, doch reduziert,
no öppe öppert postuliert,
me heg sich do jetzt aber grausam g’irrt!
Liebi BürgerInne, jetzt isch aber fertig gwinslet!
Jawohl, me het das Rothuus halt mol wiss statt rosa pinslet!
Huh ä Lotsch!
Grössewahn
Währedem d’Welt in Sotschi de Wintersport tuet zelebriere,
Goht de Putin heimlich d’Halbinsle Krim go konfisziere.
Uf Verluscht tuet er kei Rücksicht neh,
nimmt s’Völkerrecht so ernscht wie üsi SVP.
Das Vorgehe, das isch meh als nur perfid,
und trotzdem gspürtmer au es chlises bizli Niid.
Würd üsi Stadtregierig au nur halb so schamlos intrigiere,
chönntemer endlich mol Rickebach und Wile annektiere!
Nöd nur de Herold, en gnaue Blick, de tuet sich lohne,
no öppe eine z’Wil het Grössewahnsinns-Visione:
Im Club 22 vom EC machts de Rodolfo Vettiger jo toll,
doch nimmt er s’Muul gern mol es bizli z’voll.
Het er doch i de Wiler Nochrichte ganz ungeniert,
mitem Majorsgrad im Militär plagiert.
Doch in Wohrheit hät de gueti Maa,
nur en Gfreitebalke am Ärmel gha!
(zugeschickt)
De Stadtpfarrer Roman Giger, au als Ex-Hofnarr ganz bescheide,
wür wohl gern es höchers Amt bekleide.
Vor de gsamte Bistumsleitig, öb jünger oder scho labil,
de Bischof Büchel wird scho bleich, ihm isch das z’viel,
i hoff er schickt de Roman weg dem nöd is Exil,
verkündet üsen Stadtpfarrer ungeniert sis Bistum Wil!
Huh ä Lotsch!
S’Projekt Betonchlotz
D’Konstanzerstross a de Stadtpark Idylle,
wottmer mit möglichscht lukrative Baute fülle.
Mittels Wettbewerb wird s’Projekt denn userwählt,
es het als Skizze scho diversi Auge quält.
S’Architekte-Kollegium und d’Jury, es bizli dämlich,
schribet ihri Sieger-Brichtli sehr verdächtig ähnlich.
Isches Zuefall oder hettmer sich do öppis gschenkt?
En Schelm, wer öppis böses denkt!
Und au de Stadtrot, jeglicher Vernunft zum Trotz,
bewilligt s’Projekt „Betonchlotz“.
D’Bevölkerig tuet luutstarch reklamiere,
loht sich s’Städtli nöd mit Schandbaute „verziere“,
I dem Bau söll niemols öppert chöne wohne,
s’isch schliesslich ide Ortsbildschutzzone.
S’Parlament wird aktiv, s’git nur ei Enthaltig,
me isch sich einig, das Projekt stinkt, aber gwaltig!
Es folget Rechtsstriit und Intrige,
dank de Isprecher tuet am End d’Vernunft obsiege!
Zum Glück gits au gueti Gricht i üsem Land,
s’Sicht blibt frei, kei Betonwand!
Huh ä Lotsch!
Di ewig Kulturgeldknappheit
Wotsch i de Stadt mol öppis kulturells Bewege,
ghörsch d’Regierig immer s’gliche sägä:
Mir heg kein Franke vorig, s’seg nöd zum lache,
me müesi spare – und chön do überhaupt nünt mache!
Währeddem s’Gare de Lion Team drum fascht mues kollabiere,
tuetmer i de Tonhalle es tüürs Videoüberwachigssystem installiere.
Das seg notwendig, s’gäng um d’Sicherheit vom Personal,
aha, für das hettmer plötzlich vorigs Kultursubventions – Kapital!
Di dere Erchlärig, do chunnt mir grad de Schwindel,
offebar verchert i de Tonhalle ganz es übels Gsindel.
Au für de Stadtsaal, ine „Strategischi Neuusrichtig“
investiertmer nöd nur es bizli, sondern richtig gwichtig.
Über 300’000 Franke gitmer us, ischs us verbarme?
De neu Betrieber, de Migros Konzern, de isch halt en Arme!
So Meldige bringet de Herold is grüble und studiere,
me sött i üsem Städtli mol ernsthaft d’Prioritätesetzige diskutiere!
Huh ä Lotsch!
Es churzes Gaschtspiel mit Folge
Di Grüeliberale, es isch kaum zum fasse,
i glaub die tüend sich intern hasse.
De Krach wo langsam jede kennt,
träget d’Hüsermaa und de Gerber au is Parlament.
Klar isch: für en Striit bruchts immer zwei,
isch eifach blöd, sinds i de gliche Partei.
Plötzlich folgt de Eclat, imene witere Schritt,
ganzi 2/3 vo de glp Fraktion gänd de Parteirücktritt!
Es churzes Gaschtspiel isches gsi,
e GLP Fraktion im Parlament, das isch jetzt verbi.
S’blibt einzig übrig vom grüeliberale Flopp,
d’Erika Häusermann vom Komitee zu Ecopop.
De Dani Gerber rettet gschickt sin Thron
blibt GPK Präsi, neu i de Freisinns-Fraktion.
Doch forderet die Aktion,
für eine en gar höche Lohn.
Di eigete Kollege hend de Norbert gstoppt,
ihn als Präsi us de Ligeschaftskommission usegmobbt.
De Hodel dasmol knallhart reagiert,
het sini Mitgliedschaft bi Fraktion und FDP sistiert!
Liebe Norbert, muesch das nöd tragisch ne,
politisiersch jo sowieso viel nöcher bi de SVP!
S’Grossufgebot
Üsi Stadtpolizei – die lueget nöd uf d’Zit,
au Zobig schlichets mit de Täter mit.
In zivil, tarnt sinds exzellent,
schliichets um de Silo, dasmers nöd erkennt.
Döt sind paar Jungs mit Farbe i de Hand –
bemoled frisch und fröhlich d’Silowand.
Die Polizei loht sich nöd lumpe,
schnurstraks zrugg is Auto gumpe,
si schnapped sich gschwind d’Vollmontur –
und funked si düre, die heiss Spur.
Churz druf abe – es isch nonöd z’spot,
schlönds zue miteme polizeiliche Grossufgebot.
Doch die Sprayer blibet locker,
das taktisch Manöver haut die nöd vom Hocker.
Stattdesse – es isch für Polizei en Jammer,
zeigets e Bewilligung vom Silo AG – Tanner.
Das seg offiziell gmolde bi Stadt und Polizei,
si sölled gschider wieder hei.
Als Stüürzahler hani Grund zu mi beklage,
mir schlönd d’Chöschte vo so Aktione schono uf de Mage.
Huh ä Lotsch!
De Chrüzritter
De Mario Schmitt, s’isch unbestritte,
tuet öppe heikli Grenze überschrite.
Uf facebook schribt er gern viel Schmarre,
fahrt anere ganze Religion an Charre.
Ein Status mutiert umgehend zum Skandal,
jetzt kenntmer ihn au national.
De Schmitt git de Rücktritt, denn doch wieder nöd,
das er de Seich nöd änderet oder löscht, isch ziemlich blöd.
Stattdesse chrüzt er mit allne tapfer s’Schwert,
de selbsternannt Islam-Expert.
Es folget zwei Vorladige, en Strofbefehl und au e Buess,
wo er zur Strof wohl zahle mues.
Uf Isicht und es ‚Sorry‘ aber, uf da chasch ewig warte,
do isch de Schmitt denn ganz en harte.
Do zeigt er sich keis Bizli weniger stur,
wie en Islamischt bim Thema Mohammed-Karrikatur!
Huh ä Lotsch!
Nackti Tatsache
Nacktselfies, wie vom Geri Müller,
sind au in Hollywood de Knüller!
Öb Filmstars oder Sekretärin usem Bundeshuus,
ali ziend sich für en heisse Handy-Snapshot us.
Und wie bi allne Boulevard-Theme henkt scho gli,
au no de Lukas Reimann mit sim Senf sin Rüssel dri.
So frivoli Bilder, er tuets luutstarch kund,
seget sowohl Rücktritts-, als au Chündigsgrund.
Danke Lukas, für dini fundierte Expertise,
s’bewegt zwor nünt – aber hilfsch de Medie dur Krise.
Tatsach isch: über Whatsapp oder Twitter,
me schickt hüt gern sis nackte Füdli witer.
Doch do, i üsem Städtli chli,
isch das Thema sowieso scho lang verbi.
Scho vor Johre, s’het niemerd interessiert,
hett de Stadtrot Sulzer für Wahlwerbig nackt am Weier posiert.
Z’Wil sind d’Lüüt halt schwer z’schockiere,
do würmer sogar es ‚Susi-Gate‘ toleriere!
Huh ä Lotsch!
De Hasäfründ
Öb Trute oder Häsli: im schöne Fürschteland,
hend d’Tierli scho en schwere Stand!
Die Hase bruched Platz und sölled au nöd liide,
drum wott de Kessler s’Liide vo dene Tier vermiide.
Nöd nur de Halter, au de Marcus Zunzer seg en Schuft,
verschafft de VgT-Präsident sim grosse Ärger Luft.
I Einzelzelle müend die Häsli schmachte,
d’schuld isch au d’Stadt Wil, die tuet das Land verpachte.
Am Stadtrot Zunzer isch de Rummel z’blöd,
wobi – ganz unrecht het de Kessler nöd:
Nödmol de zürcher Stadtrot tuet so grausam walte,
wirdmer döt doch immerhin z’zweite i dene Sexboxe ghalte!
Huh ä Lotsch!
Es paar Churzi
Es isch chum z’glaube, doch isches wohr,
de Hofplatz wird saniert, noch nödemol drü Johr!
Schuld das d’Pflaschter überall tüend lottere,
seged d’Auto, ghörschs als Usred stottere.
Chasch denke, do het öppert pfuscht, aber schampar gruusig,
so Natursteipfläschtigerige, die hebet doch über es Johrtuusig!
Huh ä Lotsch!
Im Adler tüend Sozialhilfebezüger wohne,
finanziell tuet sich das sehr guet lohne.
De Res Bürge het drum ungeniert,
au grad de schön Saal ine Sozial-Loft umfunktioniert.
Wie das witer goht, me chas nur erahne,
als Herold mueni di ermahne,
s’Restaurant Adler söll erhalte blibe,
dörfsches nöd uf d’Spitze triibe.
Weni am Morge en Kafi und en Gipfel chum go chaufe,
wotti nöd zerscht öppertem dur d’Stube müese laufe!
Huh ä Lotsch!
Am Mäntig am Morge, wenn grad wach wottsch werde
do schüttlet plötzlich mächtig d’Erde.
Es Erdbeebe z’Wil im Fürschteland,
wer das z’verantworte het, liit uf de Hand.
De Andi Widmer, nochem Biorender-Skandal suspekt,
realisiert jetzt offebar es Geothermie-Projekt!
Huh ä Lotsch!
Scho furchtbar lang, jo fascht 20 Johr,
chunnt eine nie inere Bulle vor.
Er het sich, zuegeh, ziemlich grisse,
vorzue chöne durebschisse!
Erscht letscht Johr henden d’Tüüfel gholt,
de Erich Grob, Ehre-Herold.
Im Fasnachtsolymp, als Versli-Zeus,
verzellt er hüt no luschtigs Gschmäus.
Doch Erich, dini Vers-Legende-Pension,
isch nünt anders als Illusion!
Z’spot freut, jetzt gohts dir an Chrage,
als Hofnarr hani ich dich vorgschlage!
Huh ä Lotsch!
Und jetzt a ali s’Kompliment,
wo hüt es Bulle-Versli händ,
denn jede weiss doch wo vom Fach,
do drin z’stoh isch doch Ehresach!
Wie immer wird sie usegeh,
vom Herold vo de FGW.
Huh ä Lotsch!