Bulle
-2022-
Hüt am Gümpelimittwoch Obed,
wo überall scho d’Fastnacht tobed,
und öppe eine s’Gwüsse ploged,
will er sich z’wiit uf’s Glattis gwoged,
erklär ich wieder eimol meh,
im Name vo de FGW,
de Wiler Bögge gross und chli:
Offiziell söll si hüt eröffnet si!
Als Herold isch es mini Pflicht,
z’verläse de närrisch Johresbricht.
Drum, ihr liebe Wiler Narre,
fahr ich öppe eim an Charre!
Huh ä Lotsch!
S’ganz Johr Fastnacht
Jetzt het sich d’Fastnacht doch no chöne rette,
zwor ohni Prinzepaar, Hofnarreball und ohni Plakette,
au de Umzug und de Chindermaskeball müend pausiere,
immerhin hettmer de Hofnarr Mike Holenstein chöne exhumiere!
Und plötzlich tuetmer gad eso,
als hettmer s’Rothuus übernoh.
Debi isch das so nöd legitimiert,
s’isch immerno de Stadtrot wo regiert!
Aber immerhin, da muemer gseh,
i letschter Zit hets wüchentlich en Fastnachtsumzug geh:
Zu Dutzende – Chind, Frau und Maa,
chunntmer jede Ziischtig im Äbtestädtli a.
Me schüttlet sini Glogge, kostümiert,
schöni Fähnli werdet präsentiert.
Dezue biz johle, bizli springe,
wie de Herold glatti Rede schwinge.
Nur gümpele goht nöd, i weiss wieso:
die meischte sind vo uswärts cho!
Engagiert und voll parat,
me denki hüt schints quer statt grad.
Vom immer um de Egge hirne,
tuesch d’Hirnrinde überstrapaziere.
Wohrschindli drum, d’Polizei hets denn beendet,
hettmer mit Pyros üsen goldige Bode gschändet.
Und zmol, noch gfühlte 1000 Mol,
merkt d’Stadt: die Demos sind jo illegal!
Jetzt aber vorwärts luege, sich versöhne,
sich wieder a normali Zueständ gwöhne,
vergessemer die Diskussion,
zumindest bis zu de nögschte Mutation!
Huh ä Lotsch!
De frisch Wind
Im Stadtrot hets, ojemine,
en regelrechte Rechtsrutsch geh.
Noch schrägä Gschichte und Beschwerde,
ischmer sich einig: mit vier neue Chöpf wird alles besser werde!
D’Mönet sind is Land ie zoge, s’git nünt neus z’gseh,
fürs Ischaffe müesmerne halt Zit no geh,
witeri Mönet ohni Highlight gönd verbi,
das seg ebe weg Corona gsi.
Au fascht eis Johr spöter isch no nünt passiert,
s’Volk langsam achli konsterniert.
D’Legislaturplanig chunnt es halbs Johr z’spot,
me het schints gar nöd gwüsst wos düregoht,
s’Projekt Weierbeiz, das wird begrabe,
für s’Esse a de Schuele muesch immerno uf Basel abe,
und au bi de neue Stelle,
schöpftmer eher mit de grosse Chelle.
Als Sahnehäubchen, s’isch de Hit:
es Budget mit über 8 Millione Defizit!
De Stadtpräsident, de gsehts au i,
s’grosse Erdbebe seg das jetzt nonöd gsi.
Guet, i ha biz übertriebe,
nur die schwierige Sache usegschribe,
im Grosse und Ganze, i lupf de Huet,
lauft nöd wenig au ganz guet.
Aber johrelang alles besser wüsse,
nonstopp geg de Stadtrot schüsse,
s’aktive Bewirtschafte vo Vorurteil,
viel hender im Parlament verzellt, hüt macheter s’Gegeteil!
Es isch nöd bös gmeint, i sägs ganz fii:
Gelled, i somene Amt, do holt eim d’Realität halt i!
Huh ä Lotsch!
Chline Club, grossi Skandal
De FC Wil, mis Fanherz schmerzt,
het sichs wieder mol verscherzt.
Usem Nichts en grosse Knall,
de Präsi Maurice Weber sorgt für en Rassismus-Fall!
Luut und dütlich heger s’«N-Wort» gschraue,
klar unentschuldbar, allerhand,
me het de Eklat unuffällig wöle ine Schublade verstaue,
trotzdem gits Schlagziile im ganze Land.
Über de chli Club mit de grosse Gschichte,
tuetmer eimol me sehr negativ brichte.
De Mediechef mag sine Ohre nöd traue,
er isch ganz offebar nöd involviert,
so eifach chammer sichs versaue,
wemer nöd grad suber kommuniziert.
Am Maurice sis ‘Sorry’ verlauft im Sand,
viel Sympathie gitmer us de Hand.
Am Dani Wyler langets, de goht hei,
er mag sich nüme länger zanke,
inzwüsche het jo au de Alex frei,
und vo de Liga gits e Buess vo 3000 Franke.
Hey Weber, eigentlich bisch doch en nette,
i hett en Narre-Tipp zum d’Woge glätte:
Als Entschuldigung, zum üsi Fanherz-Wunde heile,
chasch am nögschte Heimspiel Mohrechöpf verteile!
Huh ä Lotsch!
De Stadtfonds
S’Wiler Volk hets jetzt diktiert,
z’Wil wird nöd nomeh für lau parkiert.
Ebefalls per Urne wird verkündet,
es wird sofort en Stadtfonds gründet!
Gsuecht sind Ideä für Projekt
mitme gwüsse Attraktivitäts-Aspekt,
Lüüt mit dickem Portemonnaie,
söllmer hüüfiger im Städli gseh.
Und für das muemer denn ebe,
s’Zentrum ganz aktiv belebe.
Als Denkastoss, zum motiviere,
tue ich eu paar Ideä grob skizziere:
Es Fachreferat über usglichni Budgetierig,
mitem Hans Mäder, Chef vo üsere Regierig.
En Pop-Up-Stripclub, natürlich nöd vom Staat,
sondern mitme Raiffeisen-Patronat.
Allefalls, zwor es bizli doof,
«Steine verkaufen» mit de Stiftig Hof.
Openairkino «Der grosse Suezkanal-Stau»,
i mein, da kennemer z’Wil irgendwie jo au.
Vo de Verfassigsfründin Christina Rüdiger es Referat,
wos um d’Schädlichkeit vo Schutzmaske goht.
E Opel-Usstellig mit de Manta Gang, da het no Stil,
oder «Sicheres Manövrieren und Kreuzen» mit WilMobil.
En Iglu-Bau-Kurs mitem Winterdienscht vo Wil,
aber nur uf de Trottoir und uf de Veloweg wär s’Ziel.
Oder en offne Singkreis, da wär fein,
me singt «10 kleine Weberlein»!
Huh ä Lotsch!
En Muggeelefant
Mitme Schwumm in Tag ie starte,
denn entspannt de Sprudel gnüsse,
für de Martin cha alles andere zerscht mol warte,
doch zmol mues d’WISPAG d’Türe schlüsse.
Vom Lockdown isch au s’Bad betroffe,
für Lüüt mit Abos ganz blöd gloffe.
Zwor wird de Schade anerkennt,
aber nur zu 50 Prozent.
De Martin Wiesmann wotts nöd akzeptiere,
fangt a als Konsumenteschützer recherchiere,
als Chund wöll er kei Usfäll finanziere,
d’WISPAG söll de ganz Priis kompensiere!
De Verwaltigsrot wotts nöd igseh,
de Christian Tröhler verwiist uf d’AGB,
bald au de Stadtrot involviert,
e mediali Schlammschlacht isch lanciert!
De Fall wird zunere riese Chischte,
d’Lösigsfindig Fueter für Jurischte.
Weg paar Franke so viel Zit und Müeh go investiere?
Tüend das doch bilateral im Sprudel usdiskutiere!
Huh ä Lotsch!
Grau uf Grau
Wotsch vom Norde in Süde cho,
muesch d’Unterführig döt bim Landi abegoh.
Zerscht isch ganz zue, denn gohts uf,
bi 3m Höchi chunnt zmol kein Laschtwage me duruf.
Die hends erscht denn grad checked,
wos mit de Füererkabine scho fascht i de Gleis ine stecked.
Hinderschi mit Ahänger wieder retour schliiche,
de ganz Verchehr blockiert, es Spektakel sondergliche!
Au per Velo muesch döt dure radle,
scho bi biz Rege sogar paddle,
d’Bahnhofunterfüehrig zue für de Radverchehr,
obwohlmer sich het gsetzt zur Wehr.
Wills döt schampar gföhrlich isch,
insbesondere verchehrstechnisch,
hets Zeichnige am Bode geh,
d’Velofahrer sölls jo nöd uf d’Autohuube neh,
schön Grau uf Grau hends d’Ränder gmalt,
i chum nöd drus, i bi glaub z’alt.
Zum das kapiere,
muesch glaub Verkehrsplanig studiere!
Doch alles wird besser, mer chönd üs druf verloh,
au s’Pärkli obedrah söll en neue Astrich übercho.
S’Volk cha mitwirke, Vorschläg ireiche,
damits gmüetlich wird unter dä Bäum döt bi dä Weiche.
Bis jetzt seg aber nur ein Vorschlag cho,
hani mir vo de Ursi sägä loh.
Schrägi Gstalte tüend gern döt verwiile,
wünschet sich en dunkle Egge, damitmer besser chan deale!
Huh ä Lotsch!
Es paar Churzi:
Chasch dine Auge fascht nöd traue,
am Bahnhof wird jetzt endlich baue!
Viel hend de Schandfleck langsam satt,
s’Projekt modern, urban, 2000-Watt.
Zmol gohts schnell, d’Visier platziert,
s’Gsuech für de Rückbau akzeptiert,
plötzlich Baustopp, was isch echt do passiert?
D’UNESCO het s’Landhuus statt de Hof als Weltkulturerb deklariert!
Huh ä Lotsch!
Bruchsch vom Hochbau e Bewilligung, me kennts,
gits für de Sascha Syla Konkurrenz.
Da brucht viel Nerve, do wirsch Muff,
im BUV, do hends halt immerno es Puff!
Wohl drum bezeichnet sich d’Ursi Egli, bi aller Güeti,
i de Wiler Nochrichte als s’«BUV-Müetti»!
Huh ä Lotsch!
Was isch denn mitem Jürg Wipf gscheh,
em Präsident vo de IGOB?
Zerscht weibleter für d’Initiative vo de SVP,
nur zumne spöter denn de Schueh geh.
E halb Stund gratis parkiere seg ebe doch es biz en Scheiss,
öppis wo offebar au d’Mehrheit vo de WilerInne weiss.
D’Gegner sind froh, me munklet hinder vorghaltne Flosse,
eigentlich heg de Wipf die Initiative abgschosse!
Huh ä Lotsch!
Üsi Stadt wird digital,
d’e-City Plattform isch lanciert!
D’Candy Crush – Benutzerzahle im freie Fall,
d’Boomer mitme neue App liiert.
Jetzt heissts aktuell und hipp agiere,
me mues d’User aktiv bhalte,
Rabatt und Wettbewerb initiiere,
süscht blibt alles wie bim Alte.
Viel lauft nonöd ussert Werberei,
dezwüsche chatte über Allerlei,
Wemer Date lieferet gits als Obolus,
Pünktli wie bi Cumulus.
Mir isch das jo egal mit dere Date-Kontrolle,
i bimer scho per Impfig sonen Chip go hole!
Huh ä Lotsch!
De Bahnhof Wil, wer hets je glaubt,
wird endlich vo de SBB umbaut.
Zumindest sägetses, i trau dem nöd,
i glaub jo die verchaufed üs für blöd!
En Bahnhof ohni IC-Halt?! Die lached sich doch heimlich schlapp,
und baued de Bahnhof gar nöd um, sondern konsequent grad ab!
Huh ä Lotsch!
Us de FGW:
2021: Di ganz Fastnacht isch abgseit. Di ganz Fastnacht? Nei!
E Gruppe vo unbüügsame FastnächtlerInne blibt nöd dihei.
Me lauft, füecht-fröhlich-frisch,
wies halt am Umzug amel isch,
unbeschwert dur d’Stadt,
di üblich Umzugsroute ab.
Wie immer, aber dasmol ohni z’plane,
blockiertmer au de Kreisel vorem Schwane.
Kei Wunder isch am Schluss die Horde,
vo de Polizei denn ufglöst worde!
Am nögschte Morge, als Titelgschichte,
tuet de Blick über kriminelli Fastnachtsumzüg brichte.
Tuesch als nögschts i d’Wilerzitig linse,
gsehsch de halb Nünerrot vom Umzugs-Foti grinse!
Als Sahnehäubchen, öppe ein empfinds als Hohn:
de FGW-Präsi Patrick Galli als Rädelsfüerer mitme Megaphon!
Huh ä Lotsch!
Nochere strenge Nacht, no zmitzt im Delirium,
torklet en FGWler is Panetarium.
Mit drü Gipfel oder zwei,
gohter denn mol endlich hei.
A de Huustüür, er isch nöd so gfasst,
merkter das sin Schlüssel gar nöd passt.
Und i dere unagnehme Situation,
weckter sini Frau per Telefon.
Am nögschte Tag denn wird ihm d’Chappe gwäschä,
weder d’Gipfeli no de Huusschlüssel sind i de Täschä!
So gohter under grossem Flueche,
de ganz Samschtig i jedere Beiz go sueche.
Jo, de Stefan Obertüfer hets nöd ganz im Griff,
s’git Nächt do söttmer hei und nöd nomol is Schiff!
D’Uflösig vo dere Gschicht, die chani sägä:
no am Sunntig isch sis Züg ufem Briefchaschte vom Nochber glägä!
Huh ä Lotsch!
Zum Abschluss no de ganz gross Knall:
Obacht, jetzt chunnt ganz en krasse!
De bringt di komplett Stadtregierig zu Fall,
wasi jetzt verzell, isch chum zum fasse:
Abbruch, sorry, i wär gern no länger blibe,
aber de Herold het das Johr nur 30 Minute gratis gschribe!
Huh ä Lotsch!
Und jetzt a ali s’Kompliment,
wo hüt es Bulle-Versli händ,
denn jede weiss doch wo vom Fach,
do drin z’stoh, das isch Ehresach!
Wie immer wird sie usegeh,
vom Herold vo de FGW.
Huh ä Lotsch!
Michael Sarbach, Herold der FGW