Bulle

Hüt am Gümpelimittwoch Obed,
wo überall scho d’Fastnacht tobed,
und öppe eine s’Gwüsse ploged,
will er sich z’wiit uf’s Glattis gwoged,
erklär ich wieder eimol meh,
im Name vo de FGW,
de Wiler Bögge gross und chli:
Offiziell söll si hüt eröffnet si!

Als Herold isch es mini Pflicht,
z’verläse de närrisch Johresbricht.
Drum, ihr liebe Wiler Narre,
fahr ich öppe eim an Charre!

Huh ä Lotsch!

S’Wiler Wandligswunder
Wenn alti Bekannti wotsch go sueche,
muesch nur d’Wiler Hofchilbi bsueche.
Döt gits au Freibier, sparsch biz Chole,
chasch bim Astich de symbolisch Bierzins hole.
Brocht per Bierwage mit sechs Rössli,
wie immer vom Hauptsponsor Feldschlössli.
Als OK, das weiss jede Maa und jedi Frau,
fungiered di guete Lüüt vom KTV.
Au chunnt jedes Mol, me kennts,
für de Astich Azapf-Prominenz.

Doch letscht Johr, du do seichsch di nass,
de Rico Kreis vor Schock ganz blass,
plötzlich ischer sich im Klare,
de Sechsspänner isch mit leere Fässer gfahre!

Feldschlössli loht d’Hofchilbi hange,
s’voll Fass seg schlicht vergesse gange.
Will viel Lüüt scho wartet ufem Platz,
bsorgtmer sich schnell en Ersatz.
Alles guet! S’goht endlich los,
doch öppis isch sehr kurios:

Diversi Lüüt schenked nomol no,
mit rechte Dinge chas do nöd zuegoh!
En Ablick wie vomene andere Stern,
hettmer die Feldschlössli-Plörre öppe plötzlich gern?!
I has kontrolliert, ha nüme möge länger warte,
und siehe da: s’Ersatzfass isch vo Schützegarte!

Huh ä Lotsch!

E-City-Gate
Als hegers wienes Trüffelschweinli groche,
hetter ines Polit-Bienenest ie gstoche,
de Adrian Bachmann, mittels Interpellation,
lanciert e Diskussion, rund um d’e-City-Applikation!
Es Gewurstel sondergliche hegis geh,
mit Stadtfonds-Gelder und eigeter GmbH,
de Hans Mäder wott kei Fehler gseh,
er seg halt en Macher, heg nie bösi Absichte gha.
Wenns eifach, schnell und effizient söll goh,
muemers über e eigeni Firma laufe loh!

De Bricht vo de GPK loht eim leer schlucke,
de Stapi quittierts mitme Schulterezucke.
Wott sich partout nöd entschuldige,
s’Parlament cha dem Verhalte gar nöd huldige.
Au d’Rolle vom Gsamtstadtrot wörft froge uf,
die hend wohl achli gar en easy Groove!

D’SVP hoggt no und verlangt e PUK,
und so hörter nüme uf de Spuk.
Hans, biz Isicht wär doch nöd vermesse,
jetzt hesch di recht i d’Nessle gsesse.
Hoffemer ufes Happy-End,
süscht wirsch 2024 als Nörgeli verbrennt!

Huh ä Lotsch!

En fiese Trick
S’rockamweier ladt zur HV i,
klar, do isch no öppe ein debi.
Für gwöhnlich nimmtmers schampar locker,
nur langsam fülled sich die Hocker.
Wies halt amel eso goht,
me chunnt denn gern au mol biz z’spot.

Nur das Johr – s’isch schampar suspekt,
lauft alles bizli zu perfekt.
Punkt 7i, ali überpünktlich, voll parat,
de Präsident schritet grad zur Tat,
startet die Vereins-Traktande-Prozedur,
machts souverän, gar mit Bravour.
D’Blick vo de Gäscht biz irritiert,
chasch diversi Mägä knurre ghöre,
es Wunder das niemer interveniert,
es traut sich niemer zumen störe.

Denn wörfsch en Blick hinder d’Kulisse,
merksch sofort: de Typ isch sehr sehr grisse.
Dani Stieger: en fiese Trick, oder hesches schlicht vergesse?
I de Iladig isch klar gstande, me starti d’HV mitem Esse!

Huh ä Lotsch!

Schiffbruch
Wil West, das Thema dominiert,
es Heer a Botschafter wird präsentiert,
e Kampagne ufgfahre wosder trümmlig wird,
wer do no kritisch isch, de irrt!
Uf Aregige ischmer nöd igange,
s’wird a de Urne locker lange,
siegessicher, fascht scho arrogant,
fahrtmer d’Vorlag denn a d’Wand.

S’Volk seit nei zum Prestige-Objekt,
und währed d’Kantonsregierig Wunde leckt,
vermeldet de Hans Mäder: nöd ufgeh,
als Chance für privati Investore söllmers gseh!

Da bringt mi grad zum fabuliere,
muesch au nöd lang studiere,
logisch wott de Maa,
das Projekt i sinere Bärenstark GmbH ha.
Denn wärs endlich mol verbi,
mit dere läschtige Demokratie.
Die ischem langsam biz verleidet,
kein Zuefall, daser sich als Herodes verkleidet!

Wobi, me chönnt au druf abziele,
das Land abztusche geg Rickebach und Wile,
fusioniere wönds jo nöd mitenand,
das sowieso zu Wil ghöred, liit uf de Hand!

Crowdfunding wär au no e Idee,
so cha sich s’Volk direkt drinine geh:
Wie wärs miteme Parkplatz mit Namens-Gravur?
Es Wanderweekend mitem Beat Tinner i de Natur?
Bim Autobahnaschluss e eigni Spur?
Mitem Marc Mächler e Fastnachtsbeizetour?
Ab 50 Stutz es Fueder frisches Stroh,
chaschder biz Fruchtfolgeflächi in Garte kippe loh.
Es Frustbewältigungs-Seminar mit de WPO,
oder en grüene Autobahn-Deckel für ufs Klo.

Und wotsch gar nöd mit dem Projektli müese läbä,
denn muesch di ane Chueh oder anen Chürbis chläbä.
Wie das alles witer goht, do simmer gspannt,
s’Land eifach verchaufe wär pikant!
Wil West: für s’Volk e schweri Kost,
de Herold empfiehlt e Neuuflag als «Sirnach Ost»!

Huh ä Lotsch!

Wienachtsschmuck
Advent, Advent, keis Liechtli brennt,
d’IGOB het sich vo de Wienachtslämpli trennt.
D’ Strommangellag verpflichtet,
drum wird uf LED verzichtet.
Wobi, au d’Wiler Nochrichte macht das kund,
de Sparfuchs seg enart de Grund!

Ganz ohni Schmuck wär d’Bahnhofstross jo leer,
drum mues e Alternative her.
Statt Grüe oder Rot, womer mit Wienacht assoziiert,
wird gewagter dekoriert:
Jede Baum i rosa Tüll igwandet,
ha mi scho gfreut, i seg a de erschte «Wil Pride» glandet!
Oder isch da woni do jetzt gseh,
e Aspielig a d’Schulterpullöverli vo dene vo de HSG?
Viellicht chunnt am End vo dere Stross,
jo es wunderprächtigs Barbie-Schloss?

Wott niemerdem z’nöch trette, gell.
Wienis find? Halt speziell.
D’Gschmäcker ganz verschiede sind,
oder de Jürg Wipf und d’Luzia Leuenberger farbeblind!

Huh ä Lotsch!

Mitwirke
Egal ob Bahnhof, Strosse oder en neue Zwerg im Garte,
für alles tüends Mitwirkigs-Verfahre starte.
Die einte macheds gern, für anderi e Qual,
de Stadt sind die Igobe offebar egal.
Wüchentlich muesch Aträg zämästammle,
doch S’BUV bruchts nur zum Usrede sammle.
Und hesch mol Froge, s’isch echt nöd zum Lache,
empfehledsder no aktiv Isproch z’mache!

Bim Hochwasserschutz Rossrüti langschder an Grind,
vier Projekt – nünt koordiniert,
und bevor d’Mitwirkige beantwortet sind,
sind d’Projekt scho publiziert!
D’Quartier-Aregige ignoriert, es isch abstrus,
denked kein Millimeter über de Bachrand us.
Hilf vo de Chefin chasch au vergesse,
d’Ursi Egli heg schints eigeni Interesse.
Und di andere vo de BUV-Spitze,
hend mit Turm und Gare de Lion scho gnueg z’schwitze.

Bi allem was am Herold heilig isch uf Erde,
schlimmer chas glaub nüme werde.
Drum Hans Mäder, i hoff du denksch do dra,
überführ doch s’BUV i d’Bärenbau GmbH!

Huh ä Lotsch!

Es Internum
S’Schamauche-Esse am Gümpeli-Mittwoch: me kennts,
es Stelldichein vo de Wiler Cervelat-Prominenz!
Öb Bob-Fahrer, Alt-FGWler oder Parlamentspräsident,
iglade wired ali womer bizli kennt.
Sogar d’Regierig vo de Äbtestadt,
labt sich regelmässig a dere Wisswurscht satt.

D’Zit lauft, de Sekundezeiger isch am ticke,
me sött dringend d’Iladige 2023 verschicke.
I de Hitz vo somene Gfecht,
chammer schnell mol was vergesse,
ha zerscht denkt i gsäch nöd recht,
de EX-Präsi Oliver Baumgartner ladt i zum Esse!

Dasmol hettmers ganz bunt tribe,
überem Name vom Oli het de Patrick Galli underschribe.
Hend die vom FGW Nüünerrot enart en Flade?
Als Begleitig vom Stadtpräsident hends de Ehegatte vo de Susanne Hartmann
iglade!

Huh ä Lotsch!

De Zahtüüfel
Si isch verruckt, di hütig Zit,
wo überall fäng Zucker git.
I jedem Gsöff und Snack, do chasch druf goh,
wird s’wisse Gold zum süesse gnoh.

D’Goofe essed Schleckwaar en masse,
s’Muul wird so zum Pulverfass.
De Zahtüüfel macht sich i de Schnorre breit,
ein Bisser nochem andere vergheit,
gottlob chunnt de Schuelzahni jöhrlich verbi,
und luegt i die Müüler vo de Chinde dri.

Döt Zahbelag, do no es Loch zum flicke,
denn e saftigi Rechnig schicke.
So Schnorre-Dökter hend Honorar, chasch glaube,
als Eltere muesch fascht e Bank usraube!

Gnau denn ischs bis jetzt super gsi,
schribsch de Stadt und s’Liide isch verbi.
Für Familie ohni viel Franke,
hends d’Rechnig zahlt, s’isch zum verdanke.

Doch s’Parlament findt: me müend spare,
fahrt de arme Chind an Charre,
zahle müend neu Mame und Bappe,
bis zum allerletschte Rappe.
Für en empörte Leserbrief über di gsparte Note,
verwacht sogar de Dani Wyler vo de Tote!
S’git aber Liecht am Horizont, denn statt bi de Stadt,
gäbs neuerdings bi de Bärenzahn GmbH Rabatt!

Huh ä Lotsch!

Es paar Churzi
Am Maimarkt-Morge, s’isch Tradition,
drum heissts döt «Viehmarktplatz»,
isch d’Viecher-Usstellig d’Attraktion,
en ganz früene Bsuech isch nie für d’Chatz.
Imposanti Tierli chasch döt gseh,
mit de Puure Schnäppsli neh,
nur das Johr mached ali blau,
de Platz bliibt leer, es chunnt kei Sau!

De Stefan Sieber, ganz frustriert,
verstoht nöd ganz, was do passiert.
Er git sich allergröschti Müeh,
frogt: «Wo sind denn all die Chüe?!»
Au de Fueterhändler luegt gnervt dri,
das segi sicher weg de Pandemie.
«Quatsch!», säg ich. Es weiss doch jedes Chind,
dass d’Chälber hützetags im Rothuus sind!

Huh ä Lotsch!

En chline Überraschigs-Coup hends glandet:
d’Wiler Tüüfel sind neu gwandet!
Sowiit so guet, doch Opposition tuet sich formiere,
bsunders öppertem schloht das uf d’Niere.
Neu seg guet, das söllmer mache,
denn aber au grad konsequent,
über das verhunzte Original chön er nur lache,
historisch seg das nüme konsistent!

Am Werner Warth passts nöd is Schema,
Nacht für Nacht isch das sis Thema,
daser Recht het, das isch klar,
er isch jo üsen Stadt-Archivar.
Liebi Tüüfel, es het nie sowiit müese cho,
hetteters bi de Bärengwand GmbH gstalte loh!

Huh ä Lotsch!

Gern besinnt sich üsen St.Galler Kanton,
uf sini katholisch prägt Tradition.
Regierig und Bistum Wand a Wand,
umso grösser isch die Schand:
als Herold und als Katholik,
da isch nöd zum glaube,
do üeb ich offiziell Kritik,
di letschte Freude tüends eim raube!

Säged d’Früeligssession währed de Fastnacht a,
wele Heid het die Schnapsidee denn gha?!
Üsi christlich-kulturell Identität,
wird mit Füess trette, het kei Priorität.
Wenn da nomol vorchunnt, i chas eu garantiere,
wird de ganz Kantonsrot als Nörgeli explodiere!

Huh ä Lotsch!

Am Tüüfel sini Fastnacht het en früene Start,
weg de Höfner Narrefahrt.
Und spöter, do lohtmer sich nöd lumpe,
dörf die ganz Wiler Fastnachtsszene im Stadtsaal umegumpe.
Es super Fescht, hamer aber scho d’Auge griebe:
Wo sind ali Wiler Gugge blibe?
Kei Bärätatze, kei Schnäggägugger, kei Chrüsimusig, kei Tüüfelshusare,
nödmol d’«Rickebacher Semphoniker» sind igfahre!
Irgendwie ischs schono krass,
nur uf d’Rossbolle Rossrüti isch offebar Verlass!

Huh ä Lotsch!

Es weiss jedi Sportbanause,
mir sind als Wintermeischter i d’Saisonpause!
Bis jetzt isch alles super gloffe,
gar uf de Ufstieg dörf de Wiler FC hoffe,
und denn, do schlömmer d’Händ uf d’Chnü,
gits geg de FCSG sogar es Zwölf zu Drü!
Dass das klappt, bezwiifle ich mitnichte,
halt «Lidl Club, grossi Gschichtä!»

Huh ä Lotsch!

De Hof zu Wil, es Monument,
womer sich monumental finanziell verrennt.
Do en Lappe, döt en Lappe,
me chlotzet bi de dritte Bauetappe.

Statt 25 sinds plötzlich 30 Millione Franke,
do muesch no öppe en gravierte Hof-Stei vertickä,
me bettlet jetzt au bi de Banke,
tuet s’Projekt modulartig neu zämäflickä.

Wies cho isch zu dere Situation?
En chline Fehler vom Architekturbüro i de Kalkulation.
Selbstverständlich, alles andere wär jo e Schweinerei,
chauft de Thomas K. Keller defür fix 16’000 Stei.
Schad het de Hans Mäder nöd früener insistiert,
de Bärenhof GmbH wär so en Lapsus nie passiert!

Huh ä Lotsch!

Und jetzt a ali s’Kompliment,
wo hüt es Bulle-Versli händ,
denn jede weiss doch wo vom Fach,
do drin z’stoh, das isch Ehresach!

Wie immer wird sie usegeh,
vom Herold vo de FGW.

Huh ä Lotsch!

Michael Sarbach, Herold der FGW