Bulle

-2024-

Hüt am Gümpelimittwoch Obed,
wo überall scho d’Fastnacht tobed,
und öppe eine s’Gwüsse ploged,
will er sich z’wiit uf’s Glattis gwoged,
erklär ich wieder eimol meh,
im Name vo de FGW,
de Wiler Bögge gross und chli:
Offiziell söll si hüt eröffnet si!

Als Herold isches mini Pflicht,
z’verläse de närrisch Johresbricht.
Drum, ihr liebe Wiler Narre,
fahr ich öppe eim an Charre!

Huh ä Lotsch!

Es goht bachab
D’Vögel hends vo de Dächer pfiffe,
üses Städtli seg im Undergang begriffe!
De Wiler Turm isch jetzt marod,
dem droht bald de schlichend Tod.
Morsch und zerfresse ischer, üsen Wiler Stolz,
d’WISPAG hilft sicher us, die hend jo en Berg Holz.
Döt sind d’Badipriise explodiert,
im Stammbaum wird s’letscht Bier serviert,
am BUV laufed d’Lüüt devo,
und d’Migros wird de Stadtsaal bald verloh.

D’Böcklibar scho länger Gschicht,
immer meh Traditionsbeize dicht,
bald kei Beizefastnacht me mit Gugge,
alles wird zum Füdlischuppe!
De Hushaltslade Murpf und d’Landi mached zue,
und hesch en glatte Summerobig mit Kalauer,
schreit d’Katharina Breitemoser noch Rueh,
und bald isch au de Marko Sauer.

De Guido Wick schwingt d’Mobbing-Küüle,
de Christof Kälin mue wegeme Wandbild bim Friedhof hüüle,
de Marco Albrecht gseht nur Gwalt, s’isch en Fluech,
de Jack Hablützel schafft am 14. Weierhofstross-Änderigsgsuech.
Au HalloWil isch weg, en Lokalmedie-Knall,
droht Salü Wil bald s’glich Schicksal?
Und wenn chunnt eigentlich Grüezi Wil?
Jo, Erfolgsmeldige gits nöd viel.

De FC Wil hetts mitem Ufstieg fascht no packt,
d’Johrhundert-Chance selber denn verkackt,
dass de Stadtarchivar Werner Warth ufhört isch schad,
und im Ussesprudel im Bergholz hesch fascht Minusgrad.
Was üsi Politik gege die ganz Misere macht?
Es wird fröhlich mit rote Näsli vo Plakätli glacht!

Huh ä Lotsch!

De Hochstapler
«Winterdienst bringt Wiler Kantonsrat an seine Grenzen»,
titlet s’Tagblatt no im leschte Johr.
Bim Faktechecke sinds glaub go schwänze,
denn wa die schribet, isch nöd wohr!
Do tuet sich eine nöd geniere,
sich dreischt als Kantonsrot präsentiere.
Recherchiere chönntmer das bequem:
direkt im Rotsinformationssystem.
S’git kein Treffer, das isch blöd,
Fakt isch: Kantonsrot isch de Maa gar nöd!

Während anderi hunderte vo Stunde,
Dossiers wälzed i mehrere Runde,
a Sitzige hocked, hart müend schaffe,
cha de Schüümer chli relaxe, en Chrumme paffe,
sich medial als kantonale Polit-Star geh,
uf Plakat, Websites, Leserbrief, Ahänger – jo sogar im Fernseh,
het de Kantonsrotssaal aber nie vo inne gseh!

Sinere FDP isch das offebar egal,
die isch halt au bezüglich Wohrheit liberal,
denn öppis isch inzwüsche klar,
de Maa rutscht noh, aber erscht 2024, am 19. Februar!
Marc Flückiger, ich kenn dich süsch doch gar nöd so,
aber für die Hochstaplerei söttsch als Nörgeli i Flamme ufgoh!

Huh ä Lotsch!

Verpassti Chance
D’Vögel schreiets, hend mi gweckt,
d’E-City-App seg jetzt komplett verreckt.
Noch denkwürdige Turbulenze,
politischem Welleschlag und Konsequenze,
vom Hans Mäder – endlich! – es offiziells Pardon,
und jetzt seg ebe Endstation.

Kein Franke Stüürgeld dörf si me ha,
am Stapi sini Bärenstark GmbH.
Me hoffi zwor no uf e Defibrillation,
i Form vonere potente Organisation.
Dene würds allefalls glinge,
s’App doch no zum Flüge zbringe.
Denn mit biz Geld und Fantasie,
chönnt das App d’Wiler Zuekunft si:

Di ganz Stadt muesch digitalisiere,
is E-City-App integriere!
Denn chaschder d’Schuelruumplanig spare,
d’Chind muesch nüme umecharre,
mitem Login, digital,
Bueb oder Meitli isch denn au egal,
wirsch per KI sozial meliert,
inere virtuelle Schuel platziert.

Wotsch au sones Stadtfonds-Projektli ha,
gründisch im App mit eim Klick e GmbH,
hesch nünt zum Esse ufem Tisch,
gits virtuelle Mandelfisch
Und schmeisst de Herold emol hi,
heisst d’Lösig: BulleGPT.

Chasch d’Uhr vo de Chrützchirche per App reaktivere,
d’SG-Wappe uf de SVP-Plakat gad online korrigiere,
am Weier E-Gastronomie ha ohni Immissione,
heissi Beizedeko per Virtual-Reality-Linse chönnt sich lohne,
einfach Ton abschalte bi Radau,
und online stohsch au nie im Stau.
Ihr gsehnd, es git viel Argument,
wählemer doch grad es App als Stadtpräsident!

Huh ä Lotsch!

Grosse Fruscht
Scho sit Wuche sinds am plange,
üsi liebe Wiler Chind,
mit Holz, Hammer und au Zange,
schön, wies wieder fliessig sind!
D’Altstadt, Tierli und au Sterne,
ziered di fertige Laterne,
luegsches a, es isch e Pracht,
extra für de gross Silvesterumzug gmacht!

Denn ischs sowiit, e Red wird gschwunge,
brav au s’Wiler-Liedli gsunge,
de Petrus loht sich nöd erweiche,
s’chunnt es birrebiz go seiche,
d’Chind trotzdem freudig-brav wartet,
bis de Laterneumzug endlich startet.

Doch scho noch gfühlt 10 Schritt,
teilt de Speaker s’End vom Umzug mit.
Öppe es Herzli vomene Chind zerbricht,
hebet d’Laternli mit brüelendem Gsicht,
de Schock isch gross, me het mir brichtet,
das heg diversi Chinderträum vernichtet.

Wottsch d’Chind tröschte, jede kennts,
s’git amel en Silvestermane-Grittibenz,
nur chasch de dasmol fascht nöd esse,
offebar hends s’Salz vergesse.
Liebi Stadt, e chlini Bitt no gschwind,
hend s’nögscht Johr bitte Mitleid mit de Chind!

Huh ä Lotsch!

Zum goldenen Rössli
De Turi Breitemoser het grad s’Rössli kauft,
scho gsehsch wie de Umbau lauft.
Er loht sich offebar nöd lumpe,
tuet fliessig Fränkli inepumpe,
setztem uf sin eigete Stempel,
das git en rechte Gourmet-Tempel!
Denn lueg au do, es funkled und glänzt,
am Igang wird es gülden Vordächli kredenzt.
S’weckt Gwunder uf di witere Schritt,
öbs echt au Cordon Bleu mit Gold-Füllig git?

Dis Gschäft machsch döt sehr elegant,
ufere Klobrille us Diamant,
mit WC-Papier vo Chanel,
pfundisch im Fall sensationell.
S’Bsteck vo Rolex, d’Serviette vo Dior,
me heg schints no viel vor.
De Sunnekönig wör vor Niid erblasse,
aber zum Turi tuet das sehr guet passe!

Huh ä Lotsch!

Banane
De Dario Sulzer het d Schnauze voll:
Am Bahnhof seg d’Stimmig nüme toll.
Wohnige fändmer au kei me segets mit hässiger Miene,
und tschuld a allem seged d’Flüchtling us de Ukraine.
Er seit sich: «Denn gangi halt i d’Pfalz chli go regiere,
döt tüends mi eher estimiere.
De Lohn isch besser, Chligeld muesch nie sueche,
sogar e Banane chasch uf d’Spese bueche.»
Doch usgrächnet d’Banane tuet sinere Kandidatur de Weg verbaue,
er het nöd gerechnet mit de SP-Quote vo 100% Fraue!

Hu ä Lotsch!

Paukeraub
Bevormer parat isch als Tüüfelshusar,
muemer sich schminke, das isch jo klar.
Es goht en Moment und me brucht scho paar Sache,
drum dörfmers bim Gägi im Tigerli mache.
Währed dine d’Vorbereitig passiert,
werdet d’Instrument husch dusse deponiert.

Fertig, s’goht los, chunnsch nüme drus:
de Instrumente-Huufe gseht biz anderscht us.
Di bös Überraschig: öppert het sich getraut,
und e grossi, dicki Trummle klaut!
Da isch z’viel, e Sauerei,
alles weg so blöde Rabauke,
me meldets sofort de Polizei,
und goht witer – halt ohni Pauke.

Schnell vergesse muesch de Schade,
me isch no bi de «Rickebacher Semphoniker» iglade,
spielt döt fröhlich es Konzert,
mit einere Trummle weniger halt liecht erschwert.

Chum isch de letschti Ton erklunge,
chunnt d’Polizei i d’Halle gsprunge,
es nützt halt scho biz Gottvertraue z’ha und z’hoffe,
binere Personekontrolle hegmer sonen fremde Fötzel troffe,
Er seg sofort ufgfalle, de gueti Maa,
er heg nämlich e riesigi Tüüfelshusare-Pauke im Auto gha!

Und so sind ali wieder schampar froh,
d’Polizei fahrt miteme Typ in Handschelle devo,
de Kriminalfall glöst, d’Instrument binenand,
merked eu: Fastnächtler bechlaue isch e Schand!

Huh ä Lotsch!

Verrechnet
Es wird eidgenössisch gwählt,
guet d’Hälfti het wieder a de Urne gfählt.
Und doch wirds sehr sehr interessant,
d’Verschiebige sind usnahmswiis mol relevant.
Das isch so selte de Schwiz,
me verhandlet scho über Bundesrots-Sitz.
Drü Täg spöter denn e Botschaft,
d’Parteistärchene seged fehlerhaft,
es seg schints doch ungefähr wie immer,
weder würkli besser, no massgebend schlimmer,
s’ganz Wahlresultat wird korrigiert,
de Bund het sich grandios verkalkuliert.
Bi somene peinliche Fehler hani nöd lang gstutzt,
die hend d’Excel-Tabelle vo de Stiftig Hof benutzt!

Huh ä Lotsch!

Barrierefrei
D’SBB baut allerlei,
de Bahnhof wird barrierefrei.
Mitem Rollstuhl muesch kei Hilf me hole,
chasch per Lift ufs Perron rolle.
De Lift cha au rede und drum findt jede Greis,
immer grad uf s’richtig Gleis.
Und damits di Blinde nüme all umschmiert,
wird de halb Bode gääl markiert.
Es wird Zit und isch e super Sach,
das do d’SBB mol öppis macht.
Doch nonöd alles isch wies sötti si,
für dicki Mensche isch de Abgang bim Gleis 4 viel z’chli!

Huh ä Lotsch!

Interns us de FGW:

Es lebt!
Nochem Gottesdienscht wirds knapp,
bald fahred di erschte Umzugswäge ab.
Währed d’FGW-Elite vornehm isst im Schwane,
müend d’Fanfare anderscht plane.
Me holt bim Kadir Pizza und Salot,
und klar: scho isches wieder z’spot.

Chum hetmer agfange schnabuliere,
muemer sich im Sponsorezelt go präsentiere.
Zum Glück ischmer für so Fäll organisiert,
Salot und Mäntel im Prinzewage deponiert.
Gueti Planig isch alles, da söttmer wüsse,
so chasch d’Fastnachtszit i volle Züüg go gnüsse.

S’isch Hirsmäntig, di füft Johreszit verbi,
d’Wägä i de Nörgelihalle scho iglageret gsi,
macht d’Prisca Vidori husch e Kontrolle,
willsi mue paar Sache hole.
Chum drin het si grad registriert,
das ihri Nase eskaliert,
de Gstank vertrüllt fascht ihren Mage:
d’Quelle isch de Prinzewage!

Döt drin hesch bald emol en Zoo,
ein Salot chrücht selber scho devo!
D’Fanfare hend schints nöd schön gesse,
und ihren Proviant im Suff vergesse!

Huh ä Lotsch!

Lockgsang
Das Gheimnis han ich nonöd kennt,
de Daniel Hengartner heg es verborges Talent!
Es het nünt z’tue mit Gwändli, Bakel und Orde,
en Stimm-Akrobat seger worde!
Bi de Monika Quinter trainiert er sini Lippe,
zerscht müends aber amel no es Cüpli kippe.
Kehlchopf parat und Luft i d’Lunge,
und denn wird zämä himmlisch gsunge!
Für was daser üebt lohter sich nöd entlocke,
wotter mitem Turi d’Neueröffnig vom Rössli rocke?
Begleiteter à la Frank Sinatra es Galadiner?
Oder wotter einfach Wiigläser platze gseh?
I glaub i has: er üebt für s’Jage,
lohnt je noch Tierli de richtig Brunstschrei ab,
und wenns denn chunnt, gohtsem an Chrage!

Huh ä Lotsch!

Z’hoch
Sehr schön ischer usecho,
de Nörgeli Pinocchio!
Noch wuchelangem chlüttere und tobe,
mit grossem Isatz und viel Gfalle,
me dörf de Nörgelichef und sis Team au lobe,
entstoht es Meischterwerk i de Halle.

Doch bi allem Schulterechlopfe,
s’git halt au en Wermuetstropfe:
Öppis hends nöd ganz bedacht:
de Nörgeli isch für de Umzug gmacht.
Und drum ischs gar nöd asä guet,
dass das Ding nöd dur s’Tor passe tuet.
Me bringten nöd use, tuet ali Variante usprobiere,
so muemer de halb Nörgeli wieder demontiere.
Stefan Obertüfer, i verschon di hüt ganz knapp,
gäbtsch trotzdem en guete Nörgli ab!

Huh ä Lotsch!

Spoiler
Wer wird echt Hofnarr? I ha kei Ahnig!
Dases so isch, brucht gueti Planig.
Und Disziplin, gad wenn trinksch über de Durscht,
gheim ischs, wie s’Rezept vo de Bürgerwurscht.
Johr für Johr, niemer het e Idee,
kei Person cha dir au nur e chlini Info geh,
doch letscht Johr – ha nur ich das registriert? –
isch en riese Lapsus passiert:
Ufem Ablaufplan vom Hofnarreball,
wie wenns nünt bsundrigs wär,
chunnt ganz une de grossi Knall,
s’stoht eifach: «Hofnarr Ruedi Schär».

Es paar hend s’Gheimnis also kennt,
e ganzi Wuche vorem Event!
Wör de Roberto Martinez süscht nöd alles super mache,
me müesst ihm doch glatt chünde,
so chömmer nochli drüber lache,
s’nögschtmol wirter sich als Nörgeli entzünde!

Huh ä Lotsch!

Und jetzt a ali s’Kompliment,
wo hüt es Bulle-Versli händ,
denn jede weiss doch wo vom Fach,
do drin z’stoh, das isch Ehresach!

Wie immer wird sie usegeh,
vom Herold vo de FGW.

Huh ä Lotsch!

Michael Sarbach, Herold der FGW