Das war der Wiler Umzug: Kaiserwetter, Konfettiregen, Guggenklänge und Garfield, der in Flammen aufging,

St. Galler Tagblatt 02.03.2025

02.03.2025

Das war der Wiler Umzug: Kaiserwetter, Konfettiregen, Guggenklänge und Garfield, der in Flammen aufging

In Wil startete am Sonntagnachmittag der Fastnachtsumzug und rechtzeitig zeigte sich die Sonne am Himmel. Rund 20’000 Personen haben das Spektakel vom Strassenrand verfolgt. Die Veranstalterin zieht Bilanz.

Er tönte laut und war wohl überall in Wil zu hören: Der Knall um 14.01 Uhr, der auf den Beginn des Wiler Fastnachtsumzugs hinwies. Auf der Umzugsstrecke säumten die Fasnächtlerinnen und Fastnächtler am Strassenrand und noch Scharen standen an den Eingangsportalen. Das Wetter zeigte sich von seiner besten Seite. Rund 20’000 Personen haben gemäss Patrick Galli, Präsident der Fasnachtsnachtsgesellschaft Wil (FGW), das Spektakel am Sonntagnachmittag besucht.

Nach Umzugsschluss strahlte nicht nur die Sonne am Himmel, sondern auch Galli. Für sein Fazit brauchte er lediglich ein Wort: «Sensationell». Seit Jahren habe am Umzug in Wil wieder einmal die Sonne geschienen und es sei angenehmes Wetter gewesen. «Dieses Jahr haben wir mit Lenggenwil getauscht. Wir hatten wahrlich Kaiserwetter», sagt er. Vor einer Woche regnete es am Lenggenwiler Umzug, wo sich sonst die vergangenen Jahre die Sonne zeigte.

Ob das wohl daran gelegen hatte, dass Pfarrer Sebastian Wetter am Fastnachts-Gottesdienst am Morgen als Kaiser verkleidet die Messe hielt? Den Draht nach oben scheint er jedenfalls zu haben. Galli ist nicht nur mit dem Wetter zufrieden, er zieht allgemein eine sehr positive Bilanz zur diesjährigen Wiler Fastnacht: «Es hat alles bestens geklappt.»

Tüüfel, Eisbären, Hexen und Guggen

47 Gruppen, davon etwa ein Drittel Guggenmusiken, zogen vom Rudenzburgplatz via Schwanenkreisel und Obere Bahnhofstrasse zum Bleicheplatz. Etliche kamen aus der Stadt selber: Die FGW Standarte, der Wagen mit dem Nörgeli, die FGW-Gruppe «die vo denä vo gescht», Familienfastnacht-Rasselbande (FaFaRass), Wiler Tüüfelsgilde, die FGW-Fanfaren, der Prinzenwagen, der FC Wil mit seinem 125-Jahr-Jubiläum, die Höllburghexen und der FGW-Hofnarrenwagen.

Nicht zu vergessen die Eisbären aus dem Tonhalle-Schulhaus mit ihren herzig-originellen Masken. Und, die Eisbären lieben Konfettis wie auch die weiteren Teilnehmenden, die die bunten Räppli mit vollen Händen auf die Zuschauenden streuten. Patrick Galli zeigt sich sehr erfreut über die aufwendig gestalteten Nummern: «Es zeigt sich, dass vor allem auch die Jungen viel in einen Fastnachtswagen investieren.»

Zwei Guggen kamen aus Schweizer Fastnachtshochburgen. Die Schlammsuuger aus Sissach, Basel-Land, und die Eglichutzler aus Weggis, Luzern. Beide Guggen hatten sich für ein Wochenende in der Ostschweiz entschieden. Die Sissacher waren am Samstag in Sirnach und die Eglichutzler in Niederwil.

Garfield ging in Flammen auf

Nach dem Umzug ging es auf den Bleicheplatz. Dort wurde der diesjährige Nörgeli verbrannt. Wie seit Jahren in Wil der Brauch, wechseln sich eine Person aus der Politik mit einer Comicfigur ab. Dieses Jahr thronte der orange Kater Garfield mit Hund Odie genüsslich auf dem Wagen und genoss das Bad in der Menge bevor er dann in Flammen aufging. «Garfield haben wir gewählt, weil aktuell wieder ein Film im Kino kommt», sagt Patrick Galli, «aber auch deshalb, weil er jung und alt verbindet.»

Es verging nicht allzu viel Zeit und Garfields Körper explodierte. Gemäss Patrick Galli hat die Länge der Brenndauer keinen Zusammenhang mit den Wetterprognosen. Er erklärt: «Es kommt darauf an, wie der Nörgeli gebaut ist.»

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