Bulle

-1985-

Hüt, am Gümpeli-Mittwoch Obed,
wo überall scho d’Fastnacht tobed
und öppeneine s’Gwüsse ploget,
will er sich z’wiit uf’s Glattiis g’woget,
erklär ich wieder eimol meh
im Name vo de FGW
de Wiler Bögge, gross und chlii
offiziell soll si hüt eröffnet sii.

Die neue Marke vom G. Ri.,
die sind us guetem Flus.
Er isch es Grafiker-Genie
doch – s’gönd em z’Sujet us.

Drum wömmer em e Vorlag geh,
die chan er gratis ha:
er soll doch üsi Gmeindröt neh
doch – nöd de Stadtamma.

E rassigs – zackigs Bild vo em
chasch nöd i d’Sammlig tue;
di g’schliffe Schnorre isch’s Problem
bringsch s’Album nüme zue.

Schimpfwörter git’s wie: Tschumpel, Gstörte,
Löli, falsche Siech, en Miese,
Prothese, Krücke, Fialbvenwörgte,
en lingge Cheib, en Fiese,

Armlüchter, sture Bock — verteggel,
kein Fleller wert, kein Rubel,
gelinde gseit en Lumpe-Sammler,
mit andre Wort en Tubel.

Do seit doch ein, s’isch nöd zum Fasse,
z’Wil kenn i eine guet,
wo all die Wörter wöret passe:
Dä mit em stiife Fiuet.

Die Frechheit chönd ich mir nöd leischte,
do mues i stille si,
ich dennge högschtens, wie die meischte
das chönd de Flipo si.

S’wird nüme kieset, nüme gsalzet,
de Winterdienscht isch reduziert,
de Schnee wird eifach niedergwalzet
doch find me kein, wo reklamiert.

Nur s’Bauamt hätt’s nöd überwunde –
die Manne sind scho sternsverruckt –
bis jetzt hend’s no kei Überstunde,
debi sind d’Formular scho druckt.

Dass d’Umwett langsam tuet verderbe,
das wüssed d’Wiler au;
sie nehmed’s mit em Bäumlisterbe
bi üs drum ganz genau.

Bim Vita-Parcours fanget’s a,
dött fallt’s em meischte uf,
was morsch und fuul isch, nemed’s dra
und molet Chrüzli druf.

So Sache sött me understütze,
Ich hett drum e Idee:
Im Rothus wör’s em meischte nütze,
muesch nur en Pinsel ne.

Denn gohsch i jedes Büro gschwind
luegsch, dass sich kein cha drugge,
molsch öppeneim es Chrüz an Grind
de andre ’s Zwei an Rugge.

De Beizer seit, ich mues scho bitte,
tönd doch nöd immer störe;
de Gascht und sini Supergritte
chönd das scho nüme g’höre.

Die beide hend e sone Brente
und alli Gäscht mönd säge,
die füdleblutte Striptis-Ente,
die sind en Dreck degäge.

Es lueget alles uf die zwei
die triibet’s au so digg
denn — g’heiets zwösched Stüel und Bei
à-la-mode «Paris-Chic».

Bim Rotliecht chasch es chum erkenne
wie inere Legebatterie,
do Hit die usrangierti Flenne
und nebed dra de Kikeri-Ki.

Dass Wil kein Saal hätt, isch bekannt,
do mömmer üs dri schicke;
die Dumme sind, es isch e Schand,
schlussendli d’Katholike.

Denn i’s Pfarreiheim jede rennt
sogar mit Modeschaue,
jetzt tönds no mit em Parlament
de fiirlich Saal versaue.

Was usetönd isch läär und hohl
wie mängmol d’Opferbüchs,
politischi Faul und Eigegohl
und – sowieso für d’Füchs.

De Vifi, d’Prowil und d’SP
de LdU — hends schwär,
sie striitet mit de CVP
dem stolze Wilerbär.

Dä Wappeschiibebär läbt g’föhrli,
us Glas git’s mängmol Scherbe,
us Chrüseli vielfach g’spaltni Flörli
zum Schluss chasch s’Fell no gerbe.

Was cha passiere, waseliwas
wenn ein, e sonen Schlaue,
mit Füür tuet heize, näbed em Gas
und d’Leitige wött uftaue?

So explodiert denn s’Liechtsignal,
de ganz Vercher isch tot:
bim Rudenzburg wird’s langsam schmal
so ohni Grüe-Gel-Rot.

Doch öppis Positivs glt’s au –
wie sind mer alli grüehrt –
e Leitig vom Lokal-Te-Vau
genau dött durefüehrt.

S’cha nur en Wink vom Schicksal sii
wo d’Glägeheit benutzt,
dass s’Wiler Möchtegern-Ti-Wi
schlussendli au no butzt.

De Alex mit de treue Hand
da seit, du hasch e gmeiti Wiese,
das isch doch allgemein bekannt,
wenn du im Gmeindrot hasch e Liese.

Zorn sini Schwöschter z’understütze
markiert er schnell de Bäsechehrer
und hofft, es degg em öppis nütze,
wenn’s so verbäsele tägg de Lehrer.

Doch sigg’s wie’s wöll, i sim Bereich
chan er villicht es Chrämpfli triibe,
bim Wiler Häfeli-Teggeli-Seich
wör alles i de Familie bliibe.

I Sache Gschmack isch Wil en Riis,
de Goliath vo St. Galle
es Biispiel, nume als Bewiis
isch d’Veloistellhalle.

S’hät orange-geli Plättli dra
doch – gottseidank kei wiissi,
susch nämt no öppeneine a
das sig jetzt d’Bahnhofschiissi.

S’isch guet hett’s no kei Grüeni z’Wil
die sind doch wie Tomate:
die wechslet s’Usseh und s’Profil
and d’Farb i chline Rate.

Das Farbespiel, das chönds im Nu
drum sind’s au nie verläge:
es grüe wird rot, us rot wird bru
end – überall sinds degäge.

D’Pulswärmermode tönds kreiere,
mit Zipfelchäppli chönds dethär,
du findsch es viel bim Demonstriere
und a de Open-är.

Kontakt mit grüe-rot-brune-lingge
chasch z’Wil au sofort ha:
ob Halbschüeh oder Endefingge
d’Prowil nimmt alles a.

Wenn dini Zitig soll rentiere
so ähnlich öppe wie de Blick,
muesch Inserat go aquiriere,
denn wird sie voll und dick.

Di Grüe zum Bispiil, isch zwor nätt,
vor allem will sie gratis chunnt,
doch – au wenn’s steili Zäh drin hätt
kämpft sie gäge Zahfleischschwund.

Dä, wo sie usegit, dä kann i;
er git sich hoffnigsvoll,
defür isch er, de OWO-Pfänni
ganz umfangriich und – mängmoll voll däbi.

E Frau, die isch im Buuch verstimmt
und dä im wisse Kittel,
dä seit, das Buchweh chunnt bestimmt
vo schiächte Läbesmittel.

Als Notfall mues sie z’Wil verbii
dött tönds nöd lang studiere,
sie säget, s’chönd es Gschwürli sii
und — scho wönds operiere.

Do wehrt sich denn die jungi Frau
de Arzt wird’s immer banger,
schlussendli lueget’s nomol gnau
denn merket’s, sie isch schwanger.

Ais Gsunde törsch döt use nie,
susch chlauet’s der grad d’Schue;
sie legget di ine Chischte ie
und schlönd de Deggel zue.

Vo Bern her chönds go inspiziere,
do loht er sich nöd lumpe
er seit sich, hüt mues s’Gschäft floriere,
drum mönd au alli gumpe.

Bekannt, nöd bloss im Südquartier
und wäg de PTT
sorgt eine, do verjaggt’s di schier
förs eige Renommee.

En jede Pöschtler, wo cha laufe,
stoht here, quasi wie als Chund
und mues am Schalter Marke chaufe
s’git mängi Überstund.

Die Marke tusched’s wieder ii,
sie törfed’s umegeh,
au d’Frau vom Abwart chunnt verbii
grad drümol chasch sie gseh.

Das Dubelispiel isch zwor en Hit
doch – d’Regle, die muesch zerscht begriife,
drum macht de Bölleli selber mit
als Poschtverwalter Leerlauf-Pfiife.

Das war für das Johr d’Bulle gsi
doch, dass en keine schlecht soll denke,
gend mer zum Schluss no Gschenkli dri,
grad wie mer susch tönd Orde schenke.

Als Sparringpartner för de Hans
en Schnörri oder e Schnattergans:
a jedi Parkuhr neui Deggel,
wo vorne druf stoht Lumpe-Sammler;

för d’Manne mit em Salz und Chies
füfzg Tonne Schnee, als Wanderpriis;
de Lüt im Rothus Liegestüeli
denäbed s’Bierli a de Chüeli;

Em Ki, statt anere Striptease-Chatz
för em sin Latsch ein Geiferlatz:
Vierzg Schwimmgürt hemmer scho parad
för’s Parlament, is Hallebad:

Am Wiler Fernseh, wo so glitte,
die ewig Rueh, för alli Zite;
Em Alex, s’reut üs fascht zom Geh,
es Häfeli, gfüllt mit Vitamin B.

Das brucht er au, die Händlerseel,
wenn er Kontakt suecht mit Kamel:
die hebet schnell de Arsch uf Ziite
und lönd nöd jede TubeI riite.

Em Architekt vom Veloständer
en Dischtlechranz a’s Stägegländer
dezue en Spruch drähere gsteckt
ein Hoch dem Superarsch-itekt.

En Holzschue gemmer de Prowil
schön i de Form, doch kei Profil;
En chliine Satz, bescheide, giitig
als Füller i de Pfänni-Ziitig;

Für die im wiisse Kittel z’Wil
es Diagnose-Würfelspiel.
Em Bölleli es Bisiglett,
wo’s Rücktritt, anstatt Leerlauf hett.