Bulle
-1997-
Als Hofnarr Eins vor 7 Johre
verdient de Christoph sini Spore.
De Häne hat denn profitiert
und d’Karriere ufpoliert.
Als Wiler Hofnarr goht er i d‘ Wahl
und wird in Kirchberg General.
Alli freut’s, nu eine nöd,
dä Köbi findt’s sig ziemli blöd.
En selber hend’s – er ghört’s nöd gern,
us dem Amt gjaggt und zwor uf Bern!
Als zweite Hofnarr, es isch nöd schwer,
chunnt ei Johr druf de Walter Schär!
Sin Trabant, de Josef Fässler
(nöd z’verwechsle mit dem Kessler)
hat d’Chile vom Schär übernoh
und gli au Klinik übercho.
Doch gseht de Walter bald scho i,
de Josef söt nöd so frei si.
Drum zieht er um – es isch keis Gimik,
in es Huus, mit Blick uf d’Kliniki
De Jonny Changer ei Johr spöter,
isch alles – nue kein Verröter.
Mit Freud nimmt er au ’s Amt als Narr
und macht uf dem Weg vielne klar,
dass au die Stadt isch volle Narre,
wo mer am beschte weg soft charre.
Hansi Wechsler, Du bisch toll
und schaffe tuesch jo au no voll!
Ich wör säge – Gott sei Dank!
dä Hofnarr Röbi – vo de Bank
isch üs do erhalte bliibe.
Zwor hett’s en uf St.Galle triebe,
doch die Chläus dött in St.Galle,
die bringet no mis Bluet zum Challe,
händ i d’Regierig Di nöd wolle,
mer hett’s jo glatt ohrfige solle.
Es chlises Pflaschter- i hoff es tröschti,
in Wil bisch Du für üs de Gröschti!
Dä letschti Hofnarr, Ihr chönnt’s glaube,
tuet mir bigott dä Schlof no raube.
De Chrigel Gross, dä isch famos
und macht mit GC en Vorstoss.
Mer gseht im Fernseh do auch z’Wil
fast jede Tag sies schö Profil
am Bildschirm – nei, das wär mir z’blöd,
soviel trainiere chönnt i nöd!
Und jetzt ein Wort zum Sport
Dä Zülle Alex, mir sind stolz,
isch no us echtem Wiler Holz!
Fahrt dä ganze Welt dervo,
Du machsch üs stolz, Du merksch es scho.
Mir danket Dir für all die Quale –
gell, tuesch no lang do Stüre zahle!
Extra wägem Alex Zülle
de Hollestei i d’Welt us brülle:
d’Tour-de-Suisse die chunnt uf Wil,
de Alex soll als Erseht durs Ziel!
De Tag chunnt bald –
doch wo sind d’Lüt?
AI! Strosse gsperrt, doch gseh tuesch nüt!
D’Welt-Elit‘ uf leere Gasse –
de Hollestei chas kumm no fasse.
Doch d’Lüt die tüend studiere –
gsehnd lieber de Alex bim Trainiere!
Jo, d’WM die wär au do gsi,
doch die säget Wil seg z’chli.
Noch Lugano sind s‘ denn gange
mit Chölle händ’s die sicher gfange.
Nu machets d’Rechnig falsch wie viel,
’s Gold holt de Alex zrugg uf Will
Jo Wil, das isch e Sportler-Stadt
für and’ri isch es nümme glatt.
Nebscht em Alex Superstark –
Fallschirmspringer händ mir au wahrli!
Nu d’IG Sport, die merkt das nöd,
die händ dött Regle no wie blöd.
Drum isch die Spoirtlerwalhl des Jahres,
alles andri als was Wahres!
De Sport isch hüt en grosse Gott,
mer cha go luege wo mer wott.
Nu ’s Bergholz bliebt halbe leer
debi spielet s‘ doch ganz fair,
s‘ Problem Hit wohrschinli dött,
das niemerd Fremdi luege wött.
Versuechet’s doch emol statt „Butter“
wieder mit ’n’em eigne Tschutter!
De EC Wil hät d’Dauerkrise,
jetzt will en neue Ma bewiise,
die chönntet das doch ganz tiptop!
De Tony Gysi kennt sin Job.
Es schinnt, er isch de richtig Ma,
wo au es bitz verbinde cha!
Und, überhaupt i mues es säge
hät er Erfahrig au im Pflege
vo alte Lût – mer sött ihm danke:
De EC isch jo au en Chranke!
Und jetzt mit Blick zur Politik
D’Ruth Schelling mit em Frauen-Power,
sitzt sit langem uf de Lauer.
Die SVP liess sich erweichen –
so kann ins Parlament sie schleichen.
Ob SVP und Frau sich tragen,
das kann uns nur die Zukunft sagen.
’s Parlament – das isch erwiise!
Isch ärger als e Schnatterilise.
Dä eint seit hü, de ander hott,
und jede macht denn, was er wott.
De Wandeler de isch jo chrank
verlangt jetzt au no döt im Bank,
dä Stadtrot mües für de Stadtschriiber
es Zügnis zeige zom döt bliiebe.
Moritz: frog Dich gschider gschwind,
wo dini Zügnis bliebe sind.
Jetzt wünsched doch e paar Emanze,
Wil soll noch erne Giege tanze!
Kurzerhand und eis-zwei-drei
(als wäred so viel Stadtröt frei).
Leider händ sie nu vergesse,
dass die Drü rtöd sind versesse
i dä Stadtrot ine z’hocke,
das isch e bitz en herte Brocke.
Und ’s Fraueforum i de Stadt
druckt sich für’s erschti d’Nase platt!
Einst waren Sie wie Frau und Mann
s’Forum und d’SP – doch dann,
eini, jo es sig e Frau
möcht em Bühler sini Show!
De find, sie segi wohl nöd ganz
jetzt hett er en Prozess statt Tanz.
Eine brummt – am stille Qertli
(nämet das nöd allzu wörtli)
de Schwanekreisel seg es Uebel,
er ghöri fascht in Chüderchübel.
Einzig nu es Fiechtsignal,
gab do en chline Sunnestrahl.
Au ’s Rothuus sött me doch saniere,
doch ’s Parlament wött nöd pariere,
so bliibt’s bim alte – wie so viel,
de Oertli brummelt bloss no still!
Doch bald do hätt er neui Plän,
hinter de Stadt dött bi de Schwän
söled die schöne Bäumli falle,
es isch doch eifach nöd zum Zahle,
nu, dass wi’ne Mengi Affe
Tourischte chönd i d’Stadt ue gaffe!
Hützutag sind d’Ziite schwer –
ali Städli lüdet sehr
wäg de Dauerwirtschaftskrise.
Dä Josef Hartmann wött bewiese,
dass, wenn ali Konjunktur tüend dämpfe,
mer immer no chann andersch kämpfe.
Aber d’Arbätsvermittligsstell
in Uzwil sich niederlot sehr schnell.
Das macht de Josef ziemli hässig –
er findet’s nämli nöd so lässig,
und holt uf Wil schnell eis-zwei-drei,
i wette hunderttuusig Stei,
öppis wo nu Wil hät parat:
en Türke-UNO-Diplomat!
Wenn wönd sich d’Wiler endli bilde?
und nüme lebe – wie die Wilde?
E Mittelschuel muess uf de Lade,
susch chönd er denn im Trochne bade,
und jomere – dass Gott erbarm.
De Ofe blybt nöd ewig warm.
Zmol bachet’s denn de zächi Teig,
wie d’Migros-Schuel – in Liechtesteig.
Langsam werdet d’Wiler „in“
mit dere Imbissbeiz.
I frög mi nu – hät das en Sinn,
wo isch denn do de Reiz?
Jetzt chunt
d’Hamburger-Pommes-Frites-Chnelle
beinah uf Rickebach.
Mir muess do wörkli kein verzelle
das seg nöd achli schwach,
do wär de Hof doch ’s richtig gsii!
Mer händ’s halt langsam satt
das ewig Gjömmer hinedrii,
es lauf nüd i de Stadt!
Die schönste Städt uf dere Welt
händ autofreii City gwählt.
Do müend mir Wiler au mitmache
was das au choscht – es isch zum Lache!
D’Hauptsach ’s gseht die ganzi Welt:
Wil hät neb Charme au no viel Geld.
D’Waro a de nöche Grenze.
Diä chann mit Umsatzzahle glänze.
Au d’Wiler händ de Parkplatz gnosse,
doch – sit d’Visier i d‘ Höchi gschosse,
händ de Kanton und üsi Stadt,
meh Angscht als Muet – ’s isch nüme glatt.
FGW’ler sind Ihr chrank!
Händ Ihr nöd alles Gschirr im Schrank!
Es isch no kumm es Jöhrli vergange,
do händ Ihr doch mit grossem Verlange,
de Guido Wiek als Nörgeli,
und ohni grossi Sörgeli,
verbrennt – hei, e Freud isch’s gsi!
Und mir hend gmeint es sig verbi!
Doch gottfriedstutz und heimat numä,
de cheibe Wiek isch all no umä!
Mir händ de Adler, Kaktus, Hof –
es fählt nu öppis, i find’s doof!
Jedi Frau und jede Ma,
weiss: mer müend en Stadtsaal ha.
Au Leuteneggers händ’s begriffe
und ihre lisproch retour pfiffe.
Debi isch klar, mer dörf es säge,
kassieret sie en Gelder-Rege.
Do stuunt de Guido Wiek nöd schlecht:
was, fertig isch das langi Gfecht?
Er seit sich: isch das en Chäs
jetzt chumm i mit em VCS!
’s wär jo glachet – i wär jo volle,
blieb’t i de einzig ohni Choile.
Liebe Stadtrot gseh doch i.
Wiek chann nöd ohni Zahltag si.
Geld statt Hirn isch die Devise,
dä Guido will au da bewiese!
D’Rernise –
isch e heisses Ise!
D’Stadt cha pumpe, pumpe, pumpe
und trotzdem isch si am Verlumpe.
Der Löwe brüllt was von Kultur.
Doch zu leise eine Spur;
weil die Regierung dieser Stadt,
Pfropfen in den Ohren hat,
wird Techno kurzerhand verboten,
denn man rechnet schon mit Toten,
bevor der grosse Tanz beginnt
und ehe man sich recht besinnt,
die Journalisten dies verkünden
und weltweit sich mit Kids verbünden
So schiesst der Rat – wie nie zuvor,
sich sein grösstes Eigentor!
In Wil, da gibt’s ’nen Sonderpreis
für Kultur, wie jeder weiss.
In der Zeitung steht die Kund‘
dass man niemand hätt gefund‘.
Keiner denkt an d’FGW,
und – Bärenstark, hett’s au no geh!
Dies und das uf de Gass
De Kessler chesslet ober Land,
vergisst dihei zwor dä Verstand,
denn – das weiss en jede Laie:
Chüngel dort mer nöd befreie!
So eine g’hört uf jede Fall,
selber inen Chüngelstall!
Dass de Dufour-Stross-Salot,
wörkli keine recht verstoht,
müesst mer wiederum verstoh
und eine patrouilliere loo,
wo jedem seit, wo’s düre got,
vom Morge früh bis z’Obig spot!
Es war nicht leicht,
doch ist’s erreicht,
der Stadtbus fährt,
hat sich bewährt,
hält da und dort,
am falschen Ort;
mit einem Wort,
fällt mir jetzt ein:
aber schön –
aber schön muss er sein!
De Kari Hölzli
hätt es Stölzli.
Sin Baumverchauf de lot sich aa
au de Zülle muess ein haa!
De Grund –
dass sie dött zamä stönd?
well beidi halt is Fernseh wönd!
Welch schöner Traum,
ein Christkind-Baum,
steht am Eingang zu der Stadt.
Die Oberstädtler-IG hat,
bewiesen einmal mehr,
ihr grosses Elerz, das schätzt man sehr
Doch es scheint, es bleibt ein Traum,bewiesen einmal mehr,
ihr grosses Elerz, das schätzt man sehr
Doch es scheint, es bleibt ein Traum,
denn man sieht ihn kaum,
den Mini-IG-Weihnachtsbaum!
Der Wagner Pius hat schon recht:
besser keiner – als so schlecht!
Dä Werner Gamma seit üs all:
Ihr sind mir eigentlich egal.
D’Fasnacht chann mir au am A…
lecke, isch das nöd sterneklar!
In New Zealand, dött down-under,
hätt’s tuusig Hirsche, oh my wonder,
’s Fleisch ist guet und us de Gweih
produziere ich für dehei,
Potenztablette isch kein Witz.
Er schiggi’s sofort do i d’Schwiiz!
Döt ene in Zuzwil döt stoht e Fabrik
‚i’r FGW-Sitzig wird d’Luft scho ganz dick.
S’Lager für d’Fasnacht isch dött dihei,
doch – was isch das für e Schweinerei?
De Präsi und de Ruckstuhl Peter
sammlet Röhre wohl am Meter!
Neonröhre überall,
Röhre, Röhre, ’s isch e Qual!
Zähtuusig a dä Zahl
und es isch’ne scheissegal!
’s hett nöd viel gfehlt und d’Fasnacht z’Wil
wär abgseit worde – das isch z’viel!
Hu ä lotsch!
Felix AepIi
Hofnarr 1996 von und zu Wil