Bulle

-1991-

Hut am Gümpeli-Mittwoch Obed
wo überall scho d’Fasnacht tobed
und öppe eine s’Gwüsse ploget,
will er sich z’witt ufs Glattis gwoget,
erklär ich wieder eimol meh
im Name vo de FGW
de Wiler Bögge gross und chli
offiziell soll si hüt eröffnet si.

Mer sind parat, sind alli zwäg
dann jetzt chömed die paar schönschte Tag,
do Oha mol jede säge was er sott.
Au i hami druf i geschtellt
und für Eu Wiler öppis zämmegschtellt.

Als Herold isch es mini Pflicht
z’verläse de närrisch Johresbricht.
Deshalb ihr liebe Wiler Narre
hauis au da Johr öppe eim an Charre.

Es mues mi kein ume Erklang bitte
tue mini Vers wiederum klar betitle,
so tscheggets den jedi Frau und jede Maa
und fange grad mit em grüene Blättli a.

Vonere guete Wilerpress z’schribe
wäri das Jor masslos übertribe,
was die eim so zum läse gänd
hat doch weder Füess no Händ

De schläuscht Reporter vo üs do z’Wil
dä händs üs gschickt vo Rapperswil,
däm fählt jetzt eifach de letschti Zwick,
kei Wunder er chunnt halt au vom Blick.

Do schribt er über üsen Hilfspolizischt
merkt aber nöd wie blöd er derbi isch.
Was goht jetzt das de Redakter Müller a
wenn de Dönni emol goht uf Amerika,

Als Hipo schafft de Maa bi Wind und Schnee
und dör mit guetem Gwüsse sin Zahltag entgäge näh
sicher schtosst sin Job uf einige Widerstand
nu macht är ihn, im Gägesatz zu Müller, mit Verschtand.

Drum liebe OWO-Redakter Müller
bring im grüne Blättli lieber nüt,
dann was nützt en vermeintlich guete Knüller
wann er dur de Dreck zieht üsi aschtändige Wiler Lüüt.

Es gab au i de OWO bessers z’brichte
würd me sich noch de lournalistische Regie richte,
mer Wiler händ das Kritzel langsam satt
und verzichtet lieber uf das Lumpeblatt.

S’nöchschti Thema handelt vome Bau
und zwei Bauherre total oberschlau.

Wöttisch z’Wil e grosses Gschäftshus baue
hasch aber kei Mieter, das hätti au kein Sinn,
nei eis wo sich d’Assylante chönd verhaue
woni das glase ha, do hani gmeint i schpinn.

D’Bauherre, wies au heisset. Furrer oder Fänt
die glaubet das do dermit de Rubel lauft,
doch kört däne eis uf de Deckel brännt
wäme üs Wiler für so dumm verchauft.

De Schtadtröt meint, das müesi so si
nu so chömmi Labe i üsi schöni Schtadt,
ladt d’Schpekulante no zum Esse i
das erschtno mit em Säge us de Bundesschtadt.

Mer Bürger müend üs langsam wehre
zwar nöd mit em Bolt sine Bürgerwehre,
das wäri dann doch es bitzli z’viel
drum Schtadtröt, handle endlich wies de Wiler will.

Mir händ eu gwählt, ihr händ s’Vertraue
ihr müend üs understütze, nöd d’Spekulante bim Baue.
Wo chömed mer dann do hi mit söttige Macheschafte?
Mer wönd Täte und kei Vetterliwirtschafte.

I wött zwar für d’Bauherre kei Werbig mache
doch findi aber ein Slogang absolut zum lache:
«Wöttisch baue ohni Ziel, frogsch de Fänt und Furrer z’Wil,
hasch kei Gäld, bisch schtier und platt
kei Angscht, d’Finanzierig übernimmt der Bank und d’Schtadt.

Verlönd mer jetzt aber di vielzitierti Bau
und redet vonere gfrogte Wilerfrau.

Als Firmechef gits eis Gebot
in Verwaltigsrot kört’s Bethli Roth.
Was wäred d’Wilerfirmas ohni sie
denn sie isch würkich überall derbi.

Sie isch wie nes Barometer a der Wand
und merkt i de Betrieb so allerhand,
schtiged d’Aktie so cha si lache
fallets aber, so tuet sie us em Wäg sich mache

Dann seit sie sich, ich blieb dihei
drtum liebs Unternehme, oh wey oh wey.
Sie merkt halt eimol meh wies abwärts goht
und verlot no vor de Pleite de Verwaltigsrot

Me seit i de FDP, si sigi au politisch schtark
und köh schliesslich nöd in Zedernpark
drum meldet me sich mit viel Bravour
zur erneute Kantonsrotskandidatur.

D’Wahle sind mit viel Lärm verbi
und s’Bethli isch immerno derbi,
de Hölzli meint, die Frau die heigi Muet
und grad wie er en gross Huet,
au chömmsem öppe vor, das z’Nacht
will me jetzt au über sie im Schtädtli lacht.

S’nöchscht Gschichtli isch nüt für Tugger
dann es handlet vome gross Wilergugger.

Innere schöne laue Vollmondnacht
no vor de Wiler Fasenacht
hätt sich es Drama abgschpielt innere Beiz
für mich zum drüber z’schriebe ganz en bsundre Reiz.

Es sin zäme gsässe i fröhlicher Rund
es paar Gselle mit Gugger Carlo im Bund,
si händ plauderet, gsunge und viel gsoffe
und do derbi hat s’Schicksal de Carlo troffe.

Polizeischtund isch verbi, üsen Guggerbliebt sitze
und bringt de Wirt und s’Personal zum schwitze.
Er schtört wiederemol es ruhigs Gasthusläbe
das will er bsoffe und au nöd guet gseht dernäbe.

Näbed im sitzt en Gascht us Amerika, männlich
üsem Schtadtamma zum verwechsle ähnlich,
de Carlo ohni Brülle gseht jo nöd guet
und lot a dem Maa us sini schtadtpolitisch Wuet.

Hans du chunnsch jo nöd drus ballt er…
di wirsch nurno grauer und älter…
also Beleidigunge i einem fort.
doch zum Glück verschtot de gueti Gascht kei Wort.

De Kellner, und nöd wie de Carlo meint en Asylant
wirft en churzentschlosse usem Restaurant.
De Wirt ehnnert sich an en alts amtlichs Gebot
und sit do hat de Venti e neus Wirtshusverbot.

Das amtlichi Schribe, das glaubt kein Maa
hat unterschribe de Wechsler de echti Schtadtamma.
Drum Carlo blieb wie im Normalfail bisch
nähmlich en luschtige Wiler Fasnachtshumorischt
s’Johr dur halt aber dini Chlappe besser zue
dann numme so händ Gäscht und d’Wirt ihri Rueh.

I de Rotshüser gits ganz verschiedeni Schtelle
i wött Eu öppis vo de San Galler Usglichskasse verzelle.

Nöd no z’Wil d’San Galle au
sinds uf de Ämter bsunders schlau
mit was die alles Gäld wönd mache
kurzum es isch zum lache.

Üsi Guggemusige die sind en Hit
Wo me au no gärn es Fränkli git,
doch San Galle nammeds bsunders gnau
und verlanged dadefür no AHV.

Acht Formular händs am Pablo gschickt
mit blöde Froge voll beschpickt
händ dann die nüt gschiiders z’schaffe
als Idealischte schigganiere, das sind doch Affe
Die sind no nie bi üs z’Wil a de Fasnacht gsi
drum fallet dene au so blödi Sache i.

Tuend jetzt ihr liebe Wilergugger d’Formular is Couvert schtecke
legget dezue vo eu die schön Plakette
schickets zrugg und schhebed höflich
en grössere Spass isch nüme möglich
Uf de Schport hani das Johr wolle verzichte
ha dann aber doch no öppis müesse dichte.

De EC Wil dä brucht uf jede Fall
jedes Jöhrli sin Skandal
Gschichte sind für de Verein e Sucht
die letscht die heisst:
«Trainer auf der Flucht».

Noch dem usfüerliche Schportbricht
isch no de Sunntigsverchauf in Sicht.

D’Bahnhofschtross mit ihrem schöne Verlauf
hat Lade und Bänke grad zu Häuf.
Em Zischtig sinds bis z’Obed am nüni –
under de Wuche no veyorem Znüni –
am Samschtig bis am füfi offe
für was jetzt no am Sunntig?,
I glaub die sind bsoffe.

Was sind das nume für Chaote
wo öppis mached für es paar zuesätzlichi Note,
s’Johr dur chönds nÖd gnueg Auto vor ihrne
Lade gseh,
doch wänns um d’Chöle goht,
sind die Vorsatz nienedmeh.

Wo isch jezt do de gsundi Mänscheverstand
da frögi de Schmucki us em Teppichland,
au de Nater mit sine Tomate vor em Mus
hingege chömed Drogischte drus.
Die köret zu dene Detailischte,
wo sich nöd lo händ überlischte,
dene fahret me jetzt au nöd an Charre
und zuedem händs fünfhundert Franke chöne schpare.

Sunntigsverchauf nei danke
Autofrei, en guete Gedanke,
da war is Ichaufsidyll
aber ebe, wänns de Wilerbürger will.
Zuedem schtritet me sich mit em Wilerblick
vo de IG au en fülle Werbethck
drum lönd i Zuekunft söttig kurrlig Sache
und tuend normali Ladezite mache.

Und Schtadtröt. haltet mit söttige Bewilligungen zrugg
susch mached er no me Lütt z’Wil veruggt.
Vergässed eui Mehrinahmeträum
dann schliesslich verchauft de Hölzli
im Summer au kei Bäum.

Bim nöchschte Thema chömed alli drus
es handlet vom Wiler Chrankehus.

Mit em Schpitolverwalter Schönenberger
hat me z’Wil jo au sin Ärger,
z’erscht schtimmts ide Chuchi nümme ganz
statt Rindfilet gits Ochseschwanz
d’Suppe isch dünn und au nöd fett
das, will de Choch kei Gwürz me hett.
Em Choch ischs verleidet, findets gar nöd toll
drum heisst de Schpitolchoch nüme Papa Moll.

Schpöter last me i jeder Wiler Zitig
dä Schpitolverwalter sigi zwar nöd gitig,
zwar fähl em halt s’Gäld öppe i de Kasse
das gäbis halt, wämme d’lträg tüeng verpasse.

Aber irgendwo do happerets doch
das die Kasse hat es grosses Loch
Differenz isch i de Zwüschezit bekannt
und deshalb de Verwalterposchte jetzt vakant.

Jetzt chönnt me doch vo üs us gseh
dä Poschte ge, de Wiler FDP
das war ihr liebe Wiler gar kein Witz
dann do hättet au sie im Kanton en zweite Sitz.

Redet mer jetzt no churz vo de Wahle
und de verworrne Schtimmezahle.

S’Renne für d’Kantönlisitz isch gloffe
die meischte münd ufs nöchschtmol hoffe,
de Küenzli bezeichnet me als absolute Renner
de Büehler und de Sutter hingäge als Dauerbrenner.

De Hartmaa isch wohl de beliebtischt Maa
drum wird er s’nöchscht Jor grad no
Schtadtamma,
s’Bethli Roth hat me au bi de Gwählte gseh
doch suscht isch d’FDP scho niened meh.

Die Grüene händ es Chörli gründet
und sich mit Prowil verbündet
gmeinsam händs uf dä Wäg sich gmacht
doch bi dem Gsang… gueti Nacht.

En bittere Nochgschmack hat die Wahl
d’Fraue SP zwiflet a de Schtimmezahl,
Niederlag nöd chöne igeschtoh isch en Fähler
und e Frechheit gägenüber jedem Schtimmezähler.

En absolute Renner
isch de Schtreik gsi ohni Männer.
Am vierzähte Juni i glaub es nöd
händ d’Fraue gschtreikt, oh sind die blöd
de ganz Tag sinds s’Städtli uf und abe gschwanzet
und händ am Obed sogar ohni Manne tanzed.

D’Sympathisante hett me a füf Finger chöne zelle
und de Hartzbeizer cha e Gschicht verzolle,
dank siner Tafle «Für Schtreikfraue zu»
heig er jetzt vo dene Emanze Ruh.

Au i de Wiler Restaurant
do lauft so allerhand
I einige tuet me nöd nu s’Bierli zahle
nei, do wird me grad no überfalle.
Ich bricht eu vo eim woni salbe gern tue sitze,
drum tuend jetzt guet euh Ohre spitze.

Jede wo Hüser renoviert und baut
weiss das ohni Bewiligung jetzt gar nüt haut,
trotzdem baut meh ohni de nötig Säge d’Chuchi um
Haltet d’Vorschhfte und die wos mached no für dumm.

D’Wirtin haltet s’Beizli offe, de Maa schnitt
d’Höröli ohni Flause
Chunt e Amtsperson in Lade, mached d’Büezer
eifach Pause.
D’Chuchi wird fertig, bechunnt de letscht Schliff
Als isch guet, sogar d’Mittagesse
hat me do d’Baubewilligung nöd vergässe,
dann isch me vor luter Freud so schlau
und stellt dä Umbau i de Press zur Schau.

Zwar hätt me jetzt im Schiff e Chuchi ohni Ruess
wo beleit isch mit ere fette Versäumnisbuess,
doch haut me die a de Fasnacht uf d’Pnse druf
und so goth am Schluss die Rächnig wieder uf.

Das war für das Johr d’Bulle gsi
doch, das au keine schlächt soll danke
gämer jedem zum Schluss äs Gschänkli dri
grad wie mer Orde tuend verschänke.

Bim Redaktor Müller simer gar not gitig
mer chaufed em zum Lerne d’Züh Zitig.

Em Furrer und em Fent es Füürwehrreglement
wann wegem Müll emol s’Polaris brännt.

De Carlo muess en Kompass ha
zum Beize z’finde woner no inne cha.

De Frau Roth channi folgende Tip geh:
Es bitzeli weniger wäh meh.

De Schpitolverwaltig e neui Kontonummere
demit niemerd me mues hungere.

Em EC-Wil e Schachtle Beruhigungspille
mit den Hoffnig, es wärdi um dä Verein dann ochli schtille.

Im Fall das Fraue wieder Schtreike wönd
e Wirtschaft wos au inne chönd.

Für de Schmucki so zum Schpass
e autofreii Ichaufsgass.

De SP Fraue en Schtimmezählerkurs
dann chömed au sie bi de nöchschte Wahle druus.

Em Schiff es Bewiligungsformular
für de Umbau vom Pissoir.

Zum Schluss a alli s’Kompliment
wo hüt es Bulleversli händ

dann jede weiss doch wo vom Fach
do drinn schtoh isch doch Ehresach.

Und wie immer wird sie usegeh
sit Johre vo de FGW.